Akzeptanz und Selbstbestimmung unterschiedlicher sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten braucht Fakten und keine Unterstellungen

QueerCarsten SchatzAus dem Abgeordnetenhaus

Gemeinsame Presseerklärung der Fraktion DIE LINKE und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Zu der angeblichen Abfrage der sexuellen Orientierung bei Berliner Lehrkräften erklären die queerpolitischen Sprecher*innen der Linksfraktion Carsten Schatz und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Anja Kofbinger und Sebastian Walter:

Die Berliner Medien erregen sich über eine angebliche Abfrage der sexuellen Orientierung bei Berliner Lehrkräften durch eine wissenschaftliche Studie, die im Auftrag der Bildungsverwaltung durch die Universität Wien und die Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt wird. Ziel der Studie ist eine Sachstandserhebung über die Thematisierung unterschiedlicher sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten an Berliner Schulen. Dies ist seit 2009 ein parteiübergreifendes Ziel der Berliner Politik. Daraus einen Skandal zu zimmern, der nahe legt, der Senat frage und speichere die sexuelle Orientierung der Lehrkräfte, ist wenigstens böswillig.

Fakt ist: Wer wissen will, wie verschiedene sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identitäten thematisiert werden, durch wen und wann, muss diese Fragen stellen. Die Senatsverwaltung und die beauftragten Forscher*innen haben sichergestellt, dass diese Daten anonym und lediglich für den Erkenntnishintergrund der Studie abgefragt werden. Auf das Ergebnis der Studie sind wir gespannt, weil sie uns wichtige Hinweise geben kann, wie wir besser und effektiver für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt eintreten und damit Akzeptanz und Selbstbestimmung stärken können. Damit unterstützen wir lesbische, schwule, trans- und intergeschlechtliche Jugendliche an den Berliner Schulen in ihrem Coming-out und schützen sie gezielt vor Diskriminierung.

CDU und FDP fordern wir auf, ihre absurden Anschuldigungen fallen zu lassen und wieder in eine Debatte einzusteigen, die der Regenbogenhauptstadt Berlin gerecht wird.