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QueerCarsten SchatzDie Linke im Abgeordnetenhaus

Hunderttausende in Berlin zur traditionellen Christopher-Street-Day Demonstration

Unter diesem Motto werden am Samstag Hunderttausende in Berlin zur traditionellen Christopher-Street-Day Demonstration auf die Straße gehen. Dazu erklärt Carsten Schatz, queerpolitischer Sprecher der Linksfraktion Berlin:

Jüngste Äußerungen von Buschkowsky, Schupelius, Spahn oder der sogenannten Szene-Größe Nina Q. zeigen einmal mehr: Akzeptanz und Gleichberechtigung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*- und Inter-Menschen werden nicht per Gesetz beschlossen, sondern müssen mühsam Tag für Tag erarbeitet werden. Und diese Ziele dürfen nicht rassistisch instrumentalisiert und gegen andere stigmatisierte Gruppen unserer Gesellschaft gewendet werden, sondern können nur in Solidarität und Akzeptanz der Vielfalt erreicht werden. Berlin hat sich mit r2g auf den Weg gemacht, Homo- und Transfeindlichkeit entschieden entgegen zu treten. Egal wo, egal wann.

Die nun endlich von Bundesrat und Bundestag beschlossene Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare muss geordnet und ohne Benachteiligungen umgesetzt werden. Die Kostenfreiheit des Upgrades der Lebenspartnerschaft in eine Ehe gehört ganz klar dazu. Wir sind bisher einen langen Weg gegangen und haben gemeinsam viel erreicht. Die Abschaffung des §175, die Rehabilitierung und Entschädigung der danach Verurteilen – wenn auch die Union im Bundestag hier noch eine nachträgliche Diskriminierung eingebaut hat – und erst vor wenigen Tagen die Öffnung der Ehe.

Deshalb werde ich auch an die erinnern, die diesen Tag nicht mehr mit uns verbringen können und auch an diejenigen denken, denen fundamentale Menschenrechte bis heute vorenthalten werden, beispielsweise in Berlins Partnerstadt Istanbul. Doch am Samstag gilt es Gesicht zu zeigen. Ob in der Demonstration oder am Straßenrand, wollen wir gemeinsam feiern, kämpfen, lieben.