Berliner Ausbildungsplatzumlage sofort einführen
Anlässlich der heutigen Sitzung des „Bündnis für Ausbildung“ erklärt Damiano Valgolio, Sprecher der Linksfraktion für Arbeit und Wirtschaft:
„In Berlin sind weiterhin tausende junge Menschen ohne Ausbildungsplatz, weil es zu wenige Stellen gibt. Auf 100 Bewerber:innen kommen in Berlin nur 83 offene Ausbildungsplätze – der bundesweit schlechteste Wert.
Es ist höchste Zeit in Berlin eine Ausbildungsplatzumlage einzuführen. Mit diesem Instrument entstehen nachweislich mehr Ausbildungsstellen, weil die Ausbildungsbetriebe von den Kosten entlastet werden. In der Baubranche hat sich die Ausbildungsquote nach Einführung der Umlage innerhalb von drei Jahren fast verdreifacht. Auch in der Pflege und bei den Schornsteinfeger:innen ist die Umlage eine Erfolgsgeschichte.
Anstatt die Umlage einzuführen, diskutiert der Senat seit über zwei Jahren im ‚Bündnis für Ausbildung' über die Interpretation der Zahlen. Wenn freiwillige Anstrengungen der Unternehmen einige Hundert zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen, ist das erfreulich. Dies ändert aber nichts an der grundsätzlichen Schieflage, die in Berlin nur mit einer Umlage zu beheben ist.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und die IHK nennen die Umlage eine ‚Belastung' für die Berliner Unternehmen. Das ist falsch. Denn durch die Umlage werden nur die tatsächlichen Kosten der Unternehmen, die ausbilden, auf alle Unternehmen umverteilt. Für Ausbildungsbetriebe ist die Umlage deshalb eine starke Entlastung. Wenn zusätzliche Ausbildungsplätze entstehen sollen, muss der Senat endlich die Perspektive der Betriebe einnehmen, die ausbilden.“