Berlin Urban Nature statt Versiegelung
Die rot-grün-rote Koalition hatte sich 2021 das Ziel gesetzt, ein Entsiegelungsprogramm zu entwickeln. Ab spätestens 2030 sollte eine „Netto-Null-Versiegelung“ erreicht werden. Auch die derzeitige Koalition strebt eine „Netto-Null-Versiegelung“ an. Doch die Beantwortung einer Schriftlichen Anfrage zeigt, dass die Entsiegelung noch zu zaghaft in die Realität umgesetzt wird. Im Zeitraum von 2016 bis 2021 wurden ca. 550 Hektar versiegelt – mehr als doppelt so viel wie der Große Tiergarten – oder etwa 3.000 m² neuversiegelte Fläche pro Tag.
Dazu erklärt Ferat Koçak, Sprecher für Klimapolitik:
"Das Entsiegelungsprogramm muss stärker als bisher in die Umsetzung kommen. Zwar ist der Senat bemüht und hat 222 Entsiegelungspotenzialflächen erfasst. Davon sind jedoch erst 33 Flächen entsiegelt und 14 Flächen teilentsiegelt worden.
Hinzu kommen Senatsplanungen wie die Rodung des Emmauswaldes in Neukölln, die zu weiterer Versiegelung führen, die nirgendwo in der Stadt ausgeglichen werden können. Versiegelung führt auch zu Biodiversitätsverlust. Wenn Berlin den Berlin Urban Nature Pact ernst nimmt, den Schutz der biologischen Vielfalt in Städten fest zu verankern und konkrete Maßnahmen zur Förderung urbaner Natur umzusetzen, so muss die Versiegelung so weit heruntergefahren werden, dass durch Entsiegelung ein eins-zu-eins-Ausgleich in Berlin stattfinden kann.
Ich fordere den Senat auf, am Netto-Null-Versiegelungsziel ab 2030 festzuhalten und dieses Ziel in fünf bis sechs Jahren auch zu erreichen.“