Wasserverschwendung für Golfrasen beenden!

Eine schriftliche Anfrage von Ferat Koçak und Katalin Gennburg ergab, dass die drei großen Golfplätze Berlins eine Fläche von der Größe des Tiergartens exklusiv für ihre 4.100 Mitglieder bereithalten. Die Golfanlagen dürfen zudem zusammen 270.000 Kubikmeter Wasser, das ist mehr als ein Tausendstel der Trinkwasserfördermenge der Berliner Wasserbetriebe, zu günstigsten Konditionen aus eigenen Brunnen fördern, um den Golfrasen zu wässern, von wo das Wasser anschließend verdunstet. Die Einhaltung der Höchstfördermengen wurde zudem in den vergangenen Dürrejahren nicht kontrolliert.

 

Dazu erklären Katalin Gennburg, Sprecherin für Umwelt und Stadtentwicklung und Ferat Koçak, Sprecher für Klimapolitik der Linksfraktion:

 

„Die Verteilung und der Zugang zu Wasser wird, erst recht in Zeiten der Wasserkrisen und Dürren, zur klaren Klassenfrage. Während Menschen mit wenig Geld zum Wassersparen aufgefordert und Erhöhungen der Wasserpreise offen diskutiert werden, gönnen sich die Golfklubs einen großen Schluck aus der Grundwasserpulle zum Schnäppchenpreis für grünen Rasen, von dem das Wasser anschließend verdunstet und damit dem Wasserkreislauf entzogen wird.

 

Während nach dem Willen der neuen rot-schwarzen Regierung sowohl das Tempelhofer Feld, ein offener Park für alle Berlinerinnen und Berliner, der täglich Zehntausenden Erholung bietet, und als auch die schützenswerte und klimaschützende Moorlandschaft in Buch dem Wohnungsbau weichen sollen, werden über 200 Hektar Rasen für einige Tausend Menschen reserviert. Wir stellen daher die Frage, ob diese Flächen nicht für Stadtnatur, Erholungsraum, Kleingärten und auch Wohnungsbau und gemeinwohlorientierte Zwecke sinnvoller genutzt werden müssen als für das Privatvergnügen einiger Wohlhabende reserviert zu sein - auch um die Landschaftsschutzgebiete unserer Stadt erhalten zu können.

 

Es sei darüber hinaus auch klargestellt: Während die CDU-Umweltsenatorin über „Wassermanagement“ spricht, fordern wir die unverhältnismäßige Wasserfördermenge für die Rasenberieselung zum Spottpreis auf einer Fläche so groß wie der Tiergarten schnellstens zu beenden. Diese Wasserverschwendung kann sich Berlin in Zeiten absehbarer Wasserknappheit und für eine exklusive Minderheit von 4.100 Menschen nicht leisten. Die Golfplätze sind genauso überflüssig wie Privatjets!“