Massive Einsparungen bei der Lehrkräftebildung in Berlin: Ein Schritt vorwärts, drei zurück!

Am heutigen Dienstag wird der Akademische Senat der Humboldt-Universität die Zulassungszahlen zum Wintersemester 2025/26 festsetzen. Aufgrund der dramatischen Sparvorgaben des schwarz-roten Senats an die Hochschulen wird dieser Beschluss eine Reduzierung der Studienplätze in zulassungsbeschränkten Lehramtsstudiengängen um insgesamt rund 19,5 Prozent im Vergleich zu der im Vorjahr durch den akademischen Senat ursprünglich geplanten Anzahl an Studienplätzen enthalten. Nicht nur der Ausbau dringend benötigter Kapazitäten wird auf Eis gelegt. Im Gegenteil: Studienplätze in der Lehrkräftebildung werden sogar abgebaut. Auch an der Freien Universität sind die Einschnitte im Bereich Lehrkräftebildung eklatant: Die für das Lehramtsstudium dringend benötigte Besetzung eines neuen Lehrstuhls am Institut für Mathematik entfällt. Das Orientierungsstudium wird ersatzlos gestrichen.
 

Zu den Einsparungen in der Lehrkräftebildung erklärt Franziska Brychcy, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin:

„An den Berliner Schulen besteht nach wie vor ein erheblicher Lehrkräftemangel. Laut Bildungsverwaltung sind aktuell 320 Lehrkräftestellen nicht besetzt. Nach der alten Berechnungsgrundlage wären es sogar über 1.000 Lehrkräfte, die fehlen.

Damit zukünftig ausreichend Lehrkräfte zur Verfügung stehen, braucht es, wie in den Hochschulverträgen vereinbart, mindestens 2.500 Lehramtsabsolvent:innen pro Jahr.

Dass der schwarz-rote Senat aus haushalterischen Gründen massiv in der Lehrkräftebildung einspart, ist absolut verantwortungslos. Die Konsequenz sind nochmals schlechtere Bildungschancen für künftige Schüler:innen als heute eh schon. Ebenso werden die Lehrkräfte noch stärker unter dem Personalmangel leiden als ohnehin schon.“
 

Tobias Schulze, Sprecher für Wissenschaft und Forschung, ergänzt:

„Der Senat befürwortet offenbar den massiven Abbau von Lehramtsstudienplätzen, obwohl der Bedarf dramatisch hoch bleibt. Nach monatelangem Hickhack zwischen Wissenschafts- und Bildungsverwaltung über gültige Zielzahlen und noch vor Abschluss der Hochschulvertragsverhandlungen werden nun in den Unis Fakten geschaffen. Schwarz-Rot hat keinen Plan für eine gute Bildung in Berlin.“