Nachhaltigkeit auf den Bau: Berlin baut mit Holz

Mieten- und WohnungspolitikStadtentwicklungWirtschaftHarald Gindra

39. Sitzung des Abgeordnetenhauses von Berlin, 21. März 2019

Harald Gindra (LINKE):

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nach diesem Beitrag verstehe ich nicht, warum Sie noch zustimmen. Sie haben ideologisch einen kleinen Durchmarsch gemacht, dass es eigentlich sowieso Firlefanz sei, sich mit Klimafolgen zu beschäftigen.

[Gunnar Lindemann (AfD): Die Ideologen
sind doch die Kommunisten!]

Das kennt man aus Ihren Fake-News. Warum Sie dann zustimmen, versteht man am Ende gar nicht mehr, denn über Holz haben Sie kaum geredet. Sie reden auch nicht darüber, dass es natürlich Firmen gibt, die eine ziemliche Kompetenz darin haben, dass es Wissenschaftler gibt, die bestimmte Standards für den Holzbau festlegen. Genau damit beschäftigt sich der Antrag, das in unserer Region mit unseren Möglichkeiten, sowohl forstwirtschaftlich zusammen mit Brandenburg zu entwickeln als auch wissenschaftlich zu stärken und zu begleiten.

[Zuruf von Gunnar Lindemann (AfD)]

– Danke, keine Zwischenfragen. Es ist, denke ich, alles zu dem Thema gesagt, warum es sachlich sinnvoll ist.

Das Problem, das wir jetzt mit der Ausschreibung haben, bestätigt eher, dass wir in dieser Region unbedingt so schnell wie möglich Kapazitäten im Holzbau aufbauen sollten, denn den Vorteil des schnellen Bauens haben wir jetzt dadurch verloren, dass diese Ausschreibung nicht zum Zuge kam. Aber das macht Sinn, weil die Umsetzung mit vorgefertigten Teilen beim Holzbau sehr schön möglich ist. Wir haben das zum Beispiel bei der berlinovo mit dem Studentenwohnheim gesehen, wo ein Hybridbau innerhalb von noch nicht mal neun Monaten umgesetzt wurde. Insofern ist es schade, aber es bestätigt eher die Zielsetzung dieses Antrags, dass wir diese Kapazitäten in unserer Region aufbauen können, natürlich in Kooperation mit erfahrenen Privaten, aber die Linke hätte auch nichts dagegen, dass man, wenn es Impulse bedarf – nicht nur über Förderprogramme an Private –, durchaus eigene Kapazitäten fördern könnte, wenn es anders nicht geht.

Es ist natürlich ein marktwirtschaftliches Versagen. Seit 2016 steht im Prinzip fest, dass wir in ein Jahrzehnt der Investitionen eintreten, und die Bauwirtschaft kann sich offenbar nicht so schnell darauf einstellen bzw. hat diese Sicherheiten dafür bis jetzt noch nicht gesehen.

Bei der dieser Ausschreibung, auf die Sie sich bezogen haben, gab es immerhin 30 Interessenten, die sich theoretisch an der Umsetzung beteiligen könnten. Sechs haben direkt gesagt, dass sie Angebote abgeben könnten, es realisieren könnten, wenn sie nicht kapazitätsmäßig zu sehr ausgelastet werden. Dann müssen wir jetzt versuchen, über diesen Antrag und das, was wir an verschiedenen Fragestellungen – von Förderungen, vom Aufbau eines Clusters – eingebracht haben, ganz schnell in unserer Region, und das ist auch ein Wirtschaftsförderprogramm – nein, ich wollte keine Zwischenfragen beantworten, Herr Gräff –, Kapazitäten hier aufbauen. Ich bin mir sicher, bei der erneuten Ausschreibung unter geänderten Bedingungen – wir werden es wahrscheinlich ein bisschen mehr strecken müssen – wird es auch die entsprechenden Anbieter geben. – Danke, meine Kollegen!

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