Mehr Frauen für angebliche „Männerberufe“ begeistern

Die Linke im AbgeordnetenhausArbeitFrauenpolitikInes Schmidt

Hintergrund: Die Idee hinter dem Girls‘ Day ist: junge Frauen und Mädchen sollen Einblick in Berufe erhalten, die sonst eher von Männern ausgeübt werden.

Sie sollen so darin bestärkt werden, ihren vielfältigen Begabungen, insbesondere auch im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich nachzugehen und Berufe erlernen, die heute viel zu oft noch als sogenannte „Männerberufe“ gelten. In Berlin gibt es allein in den landeseigenen Unternehmen jährlich 622 Ausbildungsplätze in technischen Berufen. Leider entscheiden sich nur circa hundert Frauen pro Jahr für einen solchen, das entspricht 15 Prozent.

Hierzu erklärt die frauenpolitische Sprecherin Ines Schmidt:

„Das sind definitiv viel zu wenig weibliche Auszubildende. Wir müssen die Zahl in den kommenden Jahren durch eine gezielte Förderung und Ansprache von jungen Frauen erhöhen, auch durch Werbung und Kampagnen. Die landeseigenen Berliner Unternehmen müssen eine Vorbildfunktion einnehmen und die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Reservierungsquote umsetzen. 

Geschlechterstereotype in der Berufswahl führen bei Frauen häufig direkt in den Niedriglohnsektor, zur Beschäftigung in Teilzeit und zu schlechteren Karriere- und Aufstiegschancen. Um das momentan immer noch bei 21 Prozent liegende Gender-Pay-Gap zu schließen, gilt es sowohl für eine bessere Bezahlung in sogenannten „Frauenberufen“ als auch für eine Aufhebung dieser Stereotype zu kämpfen.

Beim jährlichen Girls’ Day geht es vor allem darum, bestehende berufliche Vorurteile zu widerlegen. Denn es gibt keine reinen Männer- oder Frauenberufe. Im besten Fall haben Mädchen durch die heutigen praktischen Erfahrungen gemerkt, wie interessant eine technische Ausbildung sein kann. Ich ermutige junge Frauen in der Berufswahl aus dem Rahmen zu fallen, sich weiter zu informieren und an sich selbst zu glauben, denn auch ich bin gelernte Straßenbahnfahrerin und habe das nie bereut.“