Mehr Lohn und mehr Chancen für Frauen

Equal Pay Day am 18. März 2017

Bundesweit erhalten Frauen in Deutschland durchschnittlich 21 Prozent weniger Lohn als Männer. Der Equal Pay Day markiert den Tag seit Jahresbeginn, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn den gleichen Lohn wie Männer bekämen. Zum Equal Pay Day am 18. März 2017 erklärt die Sprecherin für Frauenpolitik der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, Ines Schmidt:

Die schlechtere Bezahlung von Frauen im Vergleich mit Männern ist ein nicht hinnehmbarer Missstand in unserer Gesellschaft, der schon viel zu lange anhält. Die Arbeit von Frauen muss endlich die gleiche gesellschaftliche Anerkennung und damit Entlohnung erfahren wie die von Männern. Dafür gilt es die vielfältigen Benachteiligungen von Frauen in der Arbeitswelt abzustellen. Nach wie vor wir die Arbeit in typischen »Männerberufen« meist deutlich besser bezahlt werden als die in typischen »Frauenberufen«. Das wollen wir ändern, indem wir überkommene Rollenzuschreibungen aufbrechen und Frauen dabei fördern wollen, in von Männern dominierten Berufen Fuß zu fassen. Die von Rot-Rot-Grün geplante Reservierungsquote für Frauen in technischen Ausbildungsberufen kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Zugleich gilt es die schlechtere Bezahlung von Arbeit etwa in sozialen Bereichen oder in der Kinderbetreuung, die mehrheitlich von Frauen ausgeübt werden, gegenüber der Arbeit, die vorwiegend von Männern geleistet wird, zu beenden. Die bei den jüngsten Tarifverhandlungen erreichten Lohnsteigerungen für Erzieherinnen und Erzieher, aber auch für die Beschäftigten bei vielen Freien Trägern sind dafür ein Signal, aber längst noch nicht ausreichend.

Schließlich müssen wir die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, denn es sind überproportional Frauen, die in Teilzeit oder geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen tätig sind. Dafür brauchen wir sowohl ein Mehr an sozialer Infrastruktur, insbesondere bei der Betreuung von Kindern, aber auch Angebote, die besser die Realitäten in der Arbeitswelt wie zum Beispiel Schichtdienste berücksichtigen. Hierbei ist aber nicht nur der Staat, hier sind in erster Linie die Unternehmen selbst gefordert, Angebote zu schaffen, die gleiche Perspektiven für Frauen und Männern im Beruf ermöglichen.