Berliner*innen wollen weiterhin Tempelhofer Freiheit - Ideenwettbewerb absagen
Nach übereinstimmenden Presseberichten haben sich die Teilnehmer*innen der vom Senat inszenierten Bürgerwerkstatt zur Zukunft des Tempelhofer Feldes dafür entschieden, dass sie keinerlei Bebauung des Feldes wollen und erteilten damit den Senatsplänen zur Bebauung die verdiente Abfuhr.
Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Tourismus der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus kommentiert das Ergebnis:
„Die Berliner*innen haben vor zehn Jahren dem rot-schwarzen Senat per Volksentscheid mitgeteilt, dass sie das Tempelhofer Feld als Freifläche und Ort für die Stadtnatur erhalten wollen. Der heutige schwarz-rote Senat hat aus seinem Willen zur Missachtung des demokratischen Votums der Bevölkerung nie einen Hehl gemacht und erst vergangene Woche mit Äußerungen Schlagzeilen gemacht, nicht nur dort zu bauen, sondern auch landeseigene Flächen wieder zu verkaufen.
Die sogenannte Bürgerwerkstatt war von Anfang an eine Farce. Und vollkommen zu Recht haben die Teilnehmer*innen sich nicht vom Senat veräppeln lassen und klar erklärt, dass sie die Senatspläne ablehnen. Dass sich Senator Gaebler jetzt hinstellt und das Verfahren mit einem Ideenwettbewerb weiterführen will, statt einzusehen, dass die Bebauung des Feldes von der Bevölkerung abgelehnt wird, zeugt einerseits von erheblicher Realitätsverweigerung und andererseits zeigt es, wie sehr SPD und CDU den Profiten der Baulobby verpflichtet sind. Dies zeigt sich nicht nur an den Plänen, das Tempelhofer Feld zu bebauen und zu verhökern, sondern auch an vielen anderen gigantomanischen Plänen des Senats – von Olympia bis zur Magnetschwebebahn.
Ich fordere den Senat auf, den Ideenwettbewerb abzusagen, das Geld sinnvollen Projekten der Bürgerbeteiligung zukommen zu lassen und sich endlich einer nachhaltigen Stadtentwicklung, die Nahversorgung, ärztliche Versorgung, vielfältige kulturelle und soziale Angebote im Kiez und nicht zuletzt das Berliner Stadtgrün sichert, zuzuwenden.“