Treptower Park: Ehrenmal und Friedhof darf nicht instrumentalisiert werden

, Katalin Gennburg

In der Nacht vom 6. zum 7. April 2022 ist das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park geschändet worden.

Dazu erklärt der Vorsitzende der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, Carsten Schatz, die Wahlkreisabgeordnete Katalin Gennburg und der Bund der Antifaschisten Treptow e.V.:

Das Sowjetische Ehrenmal ist ein Friedhof. Auf ihm liegen mehr als 7000 Rotarmisten aller sowjetischen Völker, auch Ukrainer und Belarussen, die bei der Befreiung Berlins im Mai 1945 gestorben sind. Sie waren es, die das Ende des fürchterlichen 2. Weltkrieges mit ihrem Leben erkämpften. Und mit diesem Ehrenmal ehren wir die Kämpfer, die uns befreiten. In der vergangenen Nacht ist das Ehrenmal geschändet worden mit Schmierereien, mit Hakenkreuzen, mit unsäglichen Sprüchen. Ein Friedhof darf niemals zum Schauplatz von Verunglimpfungen werden.

Bereits am letzten Sonntag wurde dieser Ort der Erinnerung und Mahnung missbraucht. Mit ihrem Autokorso demonstrierten mehrere hundert Menschen bei ihrer Fahrt durch Berlin auch im Treptower Ehrenmal für Putins Krieg und nutzten so diesen Friedhof für ihre Propaganda. Der Angriffskrieg der russischen Regierung auf die Ukraine ist aufs Schärfste zu verurteilen und jegliche diesbezügliche Propaganda verhöhnt die Opfer und Geflüchteten aus der Ukraine.

Wieso die Polizei das Ehrenmal nicht besser geschützt hat, ist zu klären. Weitere Instrumentalisierungen und Schändungen des Ehrenmals sind zu unterbinden und der Gedenkort besser zu schützen.

Als Antifaschist*innen verurteilen wir aufs Schärfste jegliche Geschichtsfälschung und insbesondere die Instrumentalisierung des antifaschistischen Erbes der Sowjetunion durch Putin und die russische Führung für ihre heutige Kriegspropaganda.

Für uns gilt heute wie vor 77 Jahren: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Sofortiges Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine! Frieden für die Ukraine! Frieden für Europa! Frieden weltweit!