Karstadt-Kaufhof-Beschäftigte nicht im Stich lassen!

, Pascal Meiser

Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof steht vor einem Kahlschlag. Bundesweit droht insgesamt 7.500 Beschäftigten die Entlassung. Allein in Berlin sind vermutlich rund 1.500 Beschäftigte betroffen.

Dazu erklärt Katina Schubert, Landesvorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Abgeordnetenhaus von Berlin:

Das ist ein harter Schlag für die Betroffenen und für den Berliner Arbeitsmarkt. Offenkundig will die Signa-Holding des österreichischen Immobilien-Investors René Benko im Schatten der Corona-Krise jetzt lange gehegte Umstrukturierungen auf dem Rücken der Beschäftigten realisieren. Wir fordern, dass die Schließungspläne für jeden einzelnen Standort noch mal überprüft werden. Wir erwarten, dass die Signa-Holding für eine umfassende finanzielle Ausstattung der mit der Gewerkschaft ver.di ausgehandelten Transfergesellschaft herangezogen wird. Das konzerninterne Auspressen des Warenhausbetriebs zugunsten der konzerneigenen Immobiliengesellschaft muss endlich beendet werden. Die Beschäftigten dürfen nicht im Stich gelassen werden.

 

Pascal Meiser, stellvertretender Landesvorsitzender und gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, ergänzt:

Auch die Bundesregierung trägt mit ihrer Ignoranz gegenüber den Problemen des stationären Einzelhandels und seiner Beschäftigten eine Mitverantwortung für die jetzige Entwicklung. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil müssen die dramatische Situation im Einzelhandel endlich zur Chefsache machen. Die Bundesregierung muss Druck auf den milliardenschweren Eigentümer machen, ausreichend finanzielle Mittel für eine Transfergesellschaft bereitzustellen und sich der sozialen Verantwortung nicht zu Lasten der öffentlichen Hand zu entledigen. 

Um weitere Standortschließungen zu verhindern, muss die Bundesregierung aber auch dringend dafür sorgen, dass Einzelhandelsunternehmen ihre Mietzahlungen während der Corona-bedingten Umsatzausfälle nicht nur aufschieben können, sondern diese auch absenken können und damit auch die Immobilieneigner an den Krisenkosten beteiligen.

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