Beschäftigte stimmen für unbefristeten Kita-Streik in Berlin – Senat muss endlich Verantwortung übernehmen und den Streik abwenden

Die Gewerkschaften ver.di und GEW Berlin haben heute mitgeteilt, dass die notwendigen Quoren für einen unbefristeten Erzwingungsstreik für einen Entlastungstarifvertrag mit 91,7 Prozent (ver.di) bzw. 82 Prozent (GEW) erreicht wurden.

Dazu erklärt die Sprecherin für Kinder, Jugend, Familie der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Katrin Seidel:

„Die hohe Zustimmung zu einem unbefristeten Erzwingungsstreik zeigt, dass alle Versuche des Senats und insbesondere von Bildungssenatorin Günther—Wünsch, Finanzsenator Evers und nicht zuletzt des Regierenden Bürgermeisters Wegner, die bisherigen Warnstreiks als überzogen und „sinnlos“ zu diskreditieren bei den Beschäftigten nicht verfangen haben. Sie zeigt zugleich, wie ernst die Situation in den Kitas ist und wie dringend erforderlich ein besserer Gesundheitsschutz durch Entlastung und für die Sicherung der pädagogischen Qualität von den Beschäftigten angesehen wird.

Die Beschäftigten senden eine klare Botschaft: Sie fordern eine Entlastung ihrer täglichen Arbeit und setzen sich für eine bessere Bildungsqualität ein.

Es ist höchste Zeit, dass der Senat seinen Kurs ändert. Anstatt den Kita-Eigenbetrieben mit wirtschaftlichen Folgen zu drohen, muss der Senat endlich Verantwortung übernehmen und undogmatisch rechtlich verbindliche Entlastungsregelungen beispielsweise in Form einer Zusatzvereinbarung für alle Träger finden.

Die Koalition kann einen unbefristeten Streik ab Ende September abwenden, indem die Senatorin eine Vereinbarung trifft, wie beide Seiten in Verhandlungen kommen und das mit Terminen hinterlegt.

Es liegt in seiner Verantwortung einen Vorschlag für die Entlastung der Erzieher*innen zu unterbreiten, endlich ernsthaft Gespräche zu führen und in konstruktive inhaltliche Verhandlungen einzutreten, für bessere Arbeitsbedingungen an den Berliner Kindertagesstätten zu sorgen, das Personal zu halten, neues Fachpersonal zu gewinnen und so die Bildungsqualität im Bereich der frühkindlichen Bildung langfristig zu sichern.“