Linksfraktion fordert Aufklärung zu Tierversuchen an Hunden
Die Beantwortung einer Schriftlichen Anfrage der Sprecherin für Tierschutz der Linksfraktion, Katrin Seidel, zu Tierversuchen an Hunden ergab, dass nicht nur an der FU 16 Jagdhunde unter fragwürdigen Bedingungen für Tierversuche gehalten werden, sondern darüber hinaus 10 weitere Hunde, ohne dass darüber Auskunft gewährt wird, wo und zu welchem Zweck dies geschieht.
Dazu erklärt Katrin Seidel, Sprecherin für Tierschutz:
„Die Tierhaltung von derzeit 16 Beagles in Käfigen, die beschönigend „Haltungssysteme“ genannt werden, ist ein schwerer Verstoß gegen das Tierwohl. Eine Auslauffläche von 11 bis 13,9 Quadratmetern ist keine artgerechte Haltung für Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Auch wenn die Haltung und die Versuche als legal eingestuft werden, weil sie den Gesetzen und Verordnungen entsprechen, ist dies noch lange nicht ethisch vertretbar und legitim.
Da in Berlin bei Tierversuchen keine statistische Erfassung nach Tierarten erfolgt, wurde nur durch die Anfrage bekannt, dass weitere zehn Hunde in Berlin für Versuchszwecke gehalten werden, allerdings weder wo noch zu welchem genauen Zweck. Das ist ein Skandal und muss aufgeklärt werden.
Berlin verdient sich mit Tierversuchen an Hunden und anderen Tieren den traurigen Titel „Hauptstadt der Tierversuche“. Ohne ausreichende personelle Ausstattung des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) können zweifelhafte Tierversuche nicht angemessen kontrolliert werden. Angesichts der massiven Kürzungen bei der Landestierschutzbeauftragten werden auch Alternativen nicht weiterverfolgt werden können. Der Senat muss endlich einen anderen Weg einschlagen und die wissenschaftlich anerkannten 3 R in Berlin umsetzen: Tierversuche vollständig zu vermeiden (Replacement) und die Zahl der Tiere (Reduction) und ihr Leiden (Refinement) in Versuchen auf das unerlässliche Maß zu beschränken.“
Anlage: Schriftliche Anfrage "Tierversuche in Berlin"
Dateien
- Tierversuche_an_Hunden_in_Berlin_S19-19581.pdf
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