Kapitulation beim Kinderschutz?

Weiße Fahnen der Kapitulation vor den Berliner Jugendämtern

Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin Katrin Möller erklärt:

Es ist unverantwortlich, dass in den Kinderschutzteams unserer Jugendämter seit Jahren immer weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Mitte 2014 lag die Stellenzahl bei wachsenden Aufgaben und bei wachsender Bevölkerungszahl um 124 Vollzeitstellen unter dem Stand von 2011.

160 Stellen mehr brauchen die Berliner Jugendämter sofort, wenigstens 90 davon für die Kinderschutzteams. Das hatte der Senat gemeinsam mit den Bezirken, selbst als Maßnahmeplan vorgeschlagen, um endlich auf den Notstand zu reagieren, nachdem die Beschäftigten der Jugendämter mit hunderten Überlastungsanzeigen und Protesten auf den drohenden Qualitätsverlust aufmerksam gemacht hatten.

In den Fingern der Finanzverwaltung wurde allerdings der ermittelte Bedarf heruntergerechnet. Knapp die Hälfte der geforderten Stellen für die Jugendämter soll es nur geben. 69 bleiben für die Kinderschützer übrig und das auch nur, weil die Bevölkerungszahlen steigen. Auf die Kernprobleme, wie Personalmangel, Arbeitsverdichtung, hohe Fluktuation und hoher Krankenstand infolge der permanenten Überlastung, wird damit überhaupt nicht reagiert.

Deshalb wehen heute wieder weiße Fahnen der Kapitulation vor den Berliner Jugendämtern. Der Senat muss endlich wirksam handeln und wenigstens seinen eigenen Maßnahmeplan umsetzen.