Öffentliches Geld – Öffentliche Software

Fachgespräch mit Tobias Schulze und Markus Euskirchen

Die Computer der Berliner Verwaltung nutzen ein Betriebs­system von Windows. Dies verursacht regelmässige Lizenz­gebühren und andere Folgekosten. Windows entwickelt sein Betriebs­system weiter und stellt den Support für ältere Versionen ein. So veralten die vorhandenen PCs, obwohl sich der eigentliche Verwaltungsvorgang nicht verändert hat.

Windows ist proprietäre Software. Das heisst, der zugrunde liegende Programmiercode ist nicht ein­seh­bar. Somit ist auch nur begrenzt nach­voll­zieh­bar, welche Rechenprozesse im Hintergrund laufen. Folglich können die Berliner Behörden Daten­schutz nicht garantieren. Abhilfe schaffen kann hier die Umstellung des Betriebs­systems von Windows auf ein quell­offenes Betriebssystem wie zum Beispiel Linux.

Markus Euskirchen: »Die Verwendung von Linux in der Ver­waltung ist keine technische Frage, sondern eine politische. Es geht nicht nur darum, die Verschwendung oder besser Privatisierung öffentlicher Gelder zum Zwecke der Profit­maximierung privater Lizenz­inhaber-Konzerne zu bekämpfen. Es geht um die Souveränität der öffentlichen Daten­ver­arbeitung.«

In München wurde diese Umstellung zwischen 2003 und 2013 vollzogen. Was ist dort gut gelaufen? Aus welchen Fehlern können wir lernen?

Tobias Schulze, Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin, ist Sprecher der Linksfraktion für Wissen­schaft, Forschung und Netzpolitik.

Markus Euskirchen, Dipl.pol., Dr.phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Online-Redakteur am Institut für Gesellschafts­analyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung und für netzfueralle.blog.rosalux.de.

Eintritt frei / Barrierefrei

Veranstaltungsort: Bürgerbüro Bluhm – Seidel – Wolf

Erich-Weinert-Straße 6
10439 Berlin


S + U2   (Schönhauser Allee)

Tram M1, M13, 50   (Schönhauser Allee/Bornholmer Str.)