Notstand in den Berliner Jugendämtern bleibt akut

Dagegen wollen die Beschäftigten heute erneut protestieren

Die kinder- und jugendpolitische Sprecherin Katrin Möller erklärt:

Die Untätigkeit von SPD und CDU gegenüber den Beschäftigten der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste, der Kinderschutzteams und der Kita- und Elterngeldstellen ist ein Armutszeugnis. Seit der Jugendsenat auf Druck der Beschäftigten und wichtiger Landesgremien zu Beginn des Jahres einen Maßnahmeplan für die Berliner Jugendämter vorlegen musste, ist so gut wie nichts passiert.

Die darin geforderten zusätzlichen 160 Stellen, die es braucht, um die Alltagsarbeit zu schaffen, wurden von der Koalition im Haushalt nicht berücksichtigt. Nur 70 Stellen gibt es in Anpassung an die gestiegenen Bevölkerungszahlen. Qualität und Verantwortung für die Beschäftigten interessieren nicht. Verbesserungen, wie eine Begrenzung der Zahl der zu betreuenden Familien, – Fehlanzeige. Temporäre Schließungen werden billigend in Kauf genommen. Hilfesuchende stehen vor verschlossenen Türen, Anträge können nicht gestellt werden. Der Kinderschutz kann nicht gewährleistet werden.

Dagegen wollen die Beschäftigten heute erneut protestieren und dem rot-schwarzen Senat im Rahmen des Bürger-Dialogs, am 15. Dezember, um 17 Uhr, im BVV-Saal des ehemaligen Rathauses Kreuzberg in der Yorckstraße 4, Protestbriefe überreichen. Es darf in Berlin nicht länger Alltag sein, dass die Mitarbeitenden des öffentlichen Dienstes um minimalste Rahmenbedingungen betteln müssen, damit sie verantwortungsvoll arbeiten können.