49-Euro-Ticket sozial ausgestalten

Die Verkehrsminister*innenkonferenz hat sich heute darauf verständigt, dass es künftig ein deutschlandweites 49-Euro-Ticket geben soll, das monatlich kündbar sein soll. Dazu erklärt Kristian Ronneburg, Sprecher für Mobilität der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus:

 

„Ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket stellt für viele Menschen in Deutschland sicherlich eine Verbesserung dar, die allerdings - gerade nach dem Erfolg des 9-Euro-Tickets - geringer ausfällt als erhofft.

Insbesondere für die Berlinerinnen und Berliner, die zumeist im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, dem größten Verkehrsverbund Deutschlands unterwegs sind, sorgt ein 49-Euro-Ticket nur für geringfügige Entlastungen. Wir werden daher die Verkehrssenatorin Bettina Jarasch beim Wort nehmen und mit ihr in die Diskussion einsteigen, wie Berlin auf diesem Ticket aufsetzen und es regional weiter ausgestalten kann. Dazu gehört für uns die Frage nach der Zukunft des 29-Euro-Tickets für Berlin, vor allem aber die nach sozialen Preisstaffelungen für Transfergeldempfangende, Studierende und Senior*innen. Dass solche für das 49-Euro-Ticket offenbar kein Thema waren, ist mehr als ein Armutszeugnis.

Es ist zudem mehr als ärgerlich, dass eine Verständigung über die Finanzierung weiterhin am Bundesverkehrsminister gescheitert zu sein scheint. Die Bundesländer sind bereit ihren Anteil an einer gemeinsamen Lösung für ein attraktives Ticket zu leisten. Dafür muss der Bund aber auch die Regionalisierungsmittel erhöhen, damit die Länder angesichts steigender Energiepreise bisher vorhandene oder mehr Verkehrsleistungen bestellen können. Die Ampel-Bundesregierung und FDP-Verkehrsminister Wissing müssen endlich damit aufhören, preiswerte Tarife und den Ausbau des Nahverkehrsangebots gegeneinander auszuspielen. Wir brauchen beides.“