Schimmel an öffentlichen Schulen – Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zuerst!

Zu den Antworten auf zwei schriftliche Anfragen zum Thema Schimmelbefall an Schulen

erklärt Regina Kittler, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion Berlin:

Wir haben nach wie vor im Land Berlin einen hohen Sanierungsbedarf in vielen Schulen. Immer wieder tritt auch Schimmel in Schulgebäuden auf. Vielfach wird hier nicht schnell genug gehandelt, obwohl hohe Gesundheitsgefährdungen damit verbunden sind. Schimmelbefall führt zu gesundheitlichen Schäden besonders der Atemwege aber auch der Haut, besonders gefährlich ist es für Allergiker:innen.

Aus der Antwort auf meine Anfrage (DS 18/27573) geht hervor, dass es offensichtlich kein durch den Senat festgelegtes Standardprozedere gibt, wie bei Schimmelbefall zu handeln ist. Das muss sich meines Erachtens dringend ändern. Schulleitungen brauchen hier Unterstützung! Es ist auch unverständlich, dass es keine gesicherten Festlegungen zur Erfolgskontrolle nach Schimmelbekämpfung und keine Richtlinien, die die Wirkungsdauer definieren, gibt. Alle, die zu Schimmelbefall oder -bekämpfung Probleme an einer konkreten Schule sehen, können nach dem Informationsfreiheits-gesetz die Offenlegung von Schimmel-Messungen und dem Vorgehen dagegen einfordern. Gut zu wissen.

Ein Beispiel für gesundheitsgefährdenden Schimmelbefall ist die Anna-Lindh-Grundschule im Wedding. Der Befund ist schon länger bekannt, doch gehandelt wurde bisher nicht, wie aus der Antwort auf eine weitere Anfrage von mir (DS 18/27571) hervorgeht. Das Schulgebäude hat sich auch wegen anderer Schäden an der Bausubstanz mittlerweile zu einem Großsanierungsfall entwickelt. Das will das Bezirksamt Mitte 2016 noch nicht erkannt haben, als die Anmeldungen dafür im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive abgeschlossen wurden. Der Bezirk hat zwar einige Sanierungsarbeiten durchgeführt, aber zu Terminen und Ergebnissen für die weitere Sanierungsplanung ist das Bezirksamt Mitte nicht aussagefähig. Zunächst soll es außer im 2018 aufgestellten Container zum kommenden Schuljahr Abhilfe durch eine „Auslagerung“ von „Schülerinnen und Schüler an die neu entstehende und derzeit aufwachsende 48. Grundschule“ (Chausseestr. 82) geben.