Friedrichstraße muss echte Flaniermeile werden

Kristian Ronneburg, Niklas Schenker
VerkehrKristian RonneburgNiklas SchenkerDie Linke im Abgeordnetenhaus

Das Berliner Verwaltungsgericht hat entschieden, dass die Friedrichstraße bis zur abgeschlossenen straßenrechtlichen Teileinziehung, also der Sperrung für den Autoverkehr, wieder für den Autoverkehr geöffnet werden muss. Die für Mobilität zuständige Senatsverwaltung hat angekündigt, die Entscheidung des Gerichts und eine mögliche Beschwerde dagegen zu prüfen.

Dazu erklären der Sprecher der Linksfraktion Berlin für Mobilität Kristian Ronneburg sowie der Sprecher für Rad- und Fußverkehr Niklas Schenker:

„Die Forderungen nach einer unverzüglichen Öffnung der Friedrichstraße für den Autoverkehr gehen fehl. Auch wenn der Verkehrsversuch und das folgende Agieren der Verwaltung nicht frei von Fehlern waren, ist die Entscheidung, die Friedrichstraße mit einem neuen Verkehrskonzept attraktiver für den Fuß- und Radverkehr zu gestalten, doch richtig.

Der unter enormem Druck stehende lokale Einzelhandel wird nur eine Zukunft haben, wenn wir mit nachhaltigen Verkehrs- und Stadtentwicklungskonzepten einen Beitrag für mehr Aufenthaltsqualität und Klimaschutz leisten. Geschäftsstraßen brauchen eine besondere Qualität: Was in anderen europäischen Metropolen längst gang und gäbe ist, muss auch in Berlin möglich sein. Dabei muss aus Fehlern gelernt werden. Die Beteiligung der Anrainer und Gewerbetreibenden muss von Anfang an auf Augenhöhe geschehen. Zudem muss die Verlagerung des Verkehrs immer mitbetrachtet werden, großräumige Verkehrskonzepte anstatt isolierter Maßnahmen sorgen nicht nur für mehr Akzeptanz, sondern sind notwendiger Bestandteil einer klugen und vorausschauenden Mobilitätspolitik. Ein Zurück zum Autoverkehr in der Friedrichstraße ist keine Option und wird keines der strukturellen Probleme lösen.

Der Senat muss aus unserer Sicht nun alles daransetzen, dass Mobilität, Stadtentwicklung und Wirtschaft in der Friedrichstraße endlich zusammen gedacht werden. Wir erwarten von den Senatsmitgliedern, dass sie konstruktiv an einer ressortübergreifenden Lösung arbeiten, damit aus der Friedrichstraße eine echte Flaniermeile wird.“

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