Berliner Clubkultur braucht Unterstützung

Die Ergebnisse des 5. Club-Monitorings der Berliner Clubcommission schlagen Alarm: unter den Befragten wird ein durchschnittlicher Rückgang der Eintrittszahlen von rund 20 Prozent verzeichnet ist, 73 Prozent der Befragten melden einen Umsatzrückgang und 89 Prozent berichten von teilweise stark gestiegenen Betriebskosten. Notwendige Investitionen in den Bereichen Klimaschutz und Lärmbeschwerden können vor dem Hintergrund dieser schwierigen Bedingungen kaum geleistet werden.

 

Dazu erklärt Niklas Schenker, Sprecher für Clubkultur der Linksfraktion Berlin:

 

„Kultur ist lebenswichtig, sie muss geschützt und ausgebaut werden. Die Berliner Clubkultur gehört zur DNA der Stadt. Die Berichte der Clubcommission sehen wir mit großer Sorge.

Die größte Bedrohung für die Clubkultur ist der drohende Ausbau der A100. Dadurch sind gleich 11 Clubs in ihrem Betrieb gefährdet. Diese Autobahn darf nie gebaut werden, ansonsten droht der Stadt ein beispielloses Clubsterben.

Mit dem Jugendkulturticket wurde nicht nur vielen jungen Menschen der Zugang zu Clubs finanziell ermöglicht, gleichzeitig konnten die Clubs gute Einnahmen erzielen. Eine Wiederaufnahme des Jugendkulturtickets wäre gerade für die Clubs wichtig. Es wäre richtig, wenn Clubs künftig, wie andere Kulturbetriebe auch, eine direkte Förderung bekommen. Der Senat steht in der Pflicht Flächen -auch neue - für den Clubbetrieb vorzuhalten und zu sichern. Clubs brauchen mehr Mittel, um Vorkehrungen gegen Lärmschutz zu treffen, um die Konflikte mit der Nachbarschaft zu reduzieren.

Auf Initiative aller demokratischen Fraktionen des Abgeordnetenhauses wurde im Frühjahr ein Parlamentarisches Forum Clubkultur gegründet. Das zeigt den hohen Stellenwert. Jetzt müssen Maßnahmen des Senats folgen, um Clubs dauerhaft zu schützen.

Viele Maßnahmen müssen zudem auf Bundesebene getroffen werden. Die Berliner Clubs brauchen eine Mietpreisbremse. Der Bundestag hat beschlossen, dass Clubs als Kulturbetriebe anerkannt werden sollen, doch die Umsetzung durch die Bundesregierung steht noch.“