Semesterticket retten und Upgrade auf 49-Euro-Ticket schnell ermöglichen

Kristian RonneburgTobias SchulzeAus dem AbgeordnetenhausÖff. NahverkehrWissenschaft

In sechs Wochen beginnt bei vielen Hochschulen bereits die Rückmeldefrist für das Wintersemester. Bis dahin müssen alle Konditionen feststehen und ggf. Urabstimmungen durchgeführt sein. Noch ist zudem unklar, wie Studierende in Berlin vom bundesweit gültigen 49-Euro-Ticket profitieren können, das ab dem 1. Mai startet. Auch liegt die von der Verkehrsministerkonferenz angekündigte Handlungsempfehlung nicht vor.

 

Dazu erklärt Kristian Ronneburg, Sprecher für Mobilität:

 

„Das Semesterticket war ein frühzeitiges Pilotprojekt für die solidarische Verkehrswende. Dass Bund und Länder bei tariflichen Entlastungen keine Konzepte für Semestertickets mitdenken, zeugt von Geringschätzung.  Als LINKE haben wir vorgeschlagen, die Bundesmittel für das 49-Euro-Ticket für vergünstigte zielgruppenspezifische Angebote einzusetzen. Dies ist auch für das Semesterticket der richtige Weg. 


Wir fordern die neue Koalition auf, schnell ein dauerhaft tragfähiges Finanzierungs- und Umsetzungsmodell für die Berliner Semestertickets auf den Weg zu bringen, das flexibel Bundeszuschüsse einbinden kann und Upgrades wie auf das 49-Euro-Ticket möglich macht. Die GroKo hat sich nicht mal zur Preisstabilität bekannt – ein Desaster für die Studierenden. Der jetzige Landeszuschuss, den wir als rot-grün-rote Koalition eingeführt haben, sollte beibehalten werden.“    

 

 Tobias Schulze, Sprecher für Wissenschaft, ergänzt:

 

 „Wieder einmal vergisst die Bundesregierung eine der einkommensschwächsten Gruppen unserer Gesellschaft – und das selbst nach dem langwierigen Vorlauf des 49-Euro-Tickets. Semestertickets im Solidarmodell stellen eine feste und planbare Einnahmebasis der Verkehrsunternehmen dar, die wertgeschätzt werden sollte. Ein Upgrade auf das 49-Euro-Ticket sollte unkompliziert über den VBB angeboten werden, zumal das Problem auch in Brandenburg besteht.

 


Die Zeit drängt aber auch in Berlin. Wenn das Semesterticket auch im Wintersemester weiterlaufen soll, brauchen die Studierendenschaften in den kommenden zehn Tagen annehmbare Angebote. Die Verkehrsverwaltung hat hier offenbar ihre Hausaufgaben nicht gemacht.“