Masern: Impfzwang ist nicht durchsetzbar

Wir fordern stattdessen verpflichtende Impfgespräche

Zur Diskussion über die Einführung eines Impfzwangs erklärt der gesundheitspolitische Sprecher Dr. Wolfgang Albers:

Der schwere Ausbruch der Masern in Berlin und der möglicherweise damit im Zusammenhang stehende Tod eines Kindes in Reinickendorf machen deutlich, dass es sich bei der Infektion mit dem Masern-Virus auch heute noch um eine gefährliche und daher ernstzunehmende Erkrankung handelt.

Die rechtzeitige Impfung bietet davor einen sicheren Schutz. Eine Ausrottung der Erkrankung, wie sie die Weltgesundheitsorganisation WHO anstrebt, ist einzig durch eine konsequente Durchimpfung der Bevölkerung zu erreichen. Die Diskussion über einen allgemeinen »Impfzwang« hilft dabei allerdings nicht wirklich weiter. Dieser wäre in der Praxis kaum durchsetzbar und juristisch wohl auch nicht haltbar.

Wir fordern stattdessen verpflichtende Impfgespräche, die im Rahmen der Kindervorsorgeuntersuchungen mit allen Eltern verbindlich, gegebenenfalls auch wiederholt durchzuführen und zu protokollieren sind.

Völlig unverantwortlich ist es, in diesem Zusammenhang den mangelnden Impfschutz der Kinder mit dem Selbstbestimmungsrecht der Eltern zu rechtfertigen; trägt die möglichen fatalen Folgen einer solchen leichtfertigen Entscheidung doch einzig und allein das Kind, dessen Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit durch ein solches Verhalten massiv beeinträchtigt wird. Impfgegner werden sich auch durch einen »Impfzwang«, dem letztlich die Instrumente zur Durchsetzung fehlen, nicht beeindrucken lassen.

Gesellschaftlicher Druck und soziale Kontrolle, verbunden mit steter Aufklärung sind die einzig richtigen und auch gangbaren Wege zu einem vollständigen Impfschutz der Bevölkerung.

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