Pflegende brauchen bessere Arbeitsbedingungen, nicht leere Worte

Heute, am »Tag der Pflege«, wird wieder allerorts beflissen von der »Wertschätzung« die Rede sein

Zum »Internationalen Tag der Krankenpflege«, der seit 1967 jeweils am 12. Mai, dem Geburtstag der Begründerin der modernen Krankenpflege Florence Nightingale, auch in Deutschland begangen wird, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher Wolfgang Albers:

Heute, am »Tag der Pflege«, wird wieder allerorts beflissen von der »Wertschätzung« die Rede sein, die man den in der Pflege Beschäftigten allweil entgegenbringen müsse. Das ist den Pflegekräften in den Krankenhäusern und den Altenheimen mittlerweile schnurzpiepegal. Die fühlen sich in Anbetracht der sich stetig weiter verschlechternden Arbeitsbedingungen in den Häusern in der Tat oft genug und zunehmend an die Zeiten Florence Nightingales, Mitte des 19. Jahrhunderts, erinnert und angesichts solch wohlfeiler Bekenntnisse nur noch auf den Arm genommen. Zu oft haben sie schon dieselben leeren Worte gehört.

Wer die Pflegenden für ihre schwere Arbeit wertschätzen will, der bezahlt sie besser, schafft familienfreundlichere Arbeitsplätze und stellt dafür mehr Personal ein. Tarifliche Vereinbarungen zur personellen Mindestausstattung auf den Stationen helfen da nur bedingt. Gesetzliche Regelungen auf Bundesebene müssen her, damit für alle Krankenhausträger die gleichen Bedingungen gelten. Nur so ist das gegenseitige Lohndumping in den Krankenhäusern zu unterbinden.

Die Beschäftigten der Charité waren die ersten, die dafür gestreikt haben. Ihr Beitrag sollte zum »Tag der Pflege« Schule machen.

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