Bedarfsgerechte Lehrkräfteausbildung jetzt!

Franziska Brychcy,
Franziska BrychcyTobias SchulzeDie Linke im AbgeordnetenhausBildungWissenschaft

Im Rahmen der Hochschulvertragsverhandlungen für 2024 bis 2028 werden jetzt die Weichen für Kapazität und Qualität der Lehrkräftebildung in Berlin gestellt.

Am Freitag findet die erste Verhandlungsrunde zur Lehrkräftebildung statt. Zentraler Konfliktpunkt ist dabei die Frage verbindlicher Zielzahlen für Lehramtsabsolvent:innen. Die Gewerkschaft GEW und die Initiative „Schule muss anders“ fordern eine bedarfsgerechte Erhöhung von derzeit 2.000 auf mindestens 3.000 Absolvent:innen. Die Hochschulen lehnen dies mit Verweis auf offene Finanzierungsfragen ab.

Die Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus unterstützt die Forderung nach mindestens 3.000 Lehramtsabsolvent:innen und den damit verbundenen Kapazitätsausbau ausdrücklich. Die Linksfraktion hat auch darüber hinaus konkrete Vorschläge zur Stärkung der Lehrkräftebildung an den Berliner Hochschulen erarbeitet. Diese reichen von der Überarbeitung der jährlichen Lehrkräftebedarfsprognose, dem Ausbau der Q-Masterstudiengänge über den Aufbau von Kooperationen mit den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bis hin zum Aufbau einer Universitätsschule nach dem Vorbild anderer Vorreiter-Standorte wie Bielefeld, Dresden oder Potsdam.

Ein entsprechender Parlamentsantrag der Linksfraktion wurde in dieser Woche ins Plenum eingebracht.

Dazu erklärt Tobias Schulze, wissenschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus:

„Das Land Berlin muss endlich bedarfsgerecht Lehrkräfte ausbilden. Mit den Hochschulverträgen für 2024 bis 2028 werden dafür aktuell die Weichen gestellt. Ziel muss es sein, dass künftig jährlich 3.000 Lehramtsabsolvent:innen die Berliner Hochschulen verlassen. Die aktuelle Koalition hat dafür im Haushaltsjahr 2023, aber auch im Doppelhaushalt 2024/2025 zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 17 Mio. Euro über die jährliche Erhöhung der Globalhaushalte von 3,5 Prozent hinaus eingestellt. Diese Gelder plus ggf. zusätzliche Investitionen in die Lehrkräftebildung muss die neue Koalition, wie auch immer sie am Ende aussieht, langfristig absichern, um den Hochschulen Planungssicherheit zu geben. Damit werden die Rahmenbedingungen geschaffen, damit die Hochschulen perspektivisch bedarfsgerecht ausbilden können.“

Franziska Brychcy, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, ergänzt:

„Wir können es uns nicht länger leisten, dass das Land Berlin weiter unterhalb des Bedarfs ausbildet. Die Ausbildungsoffensive muss engagiert fortgesetzt werden! DIE LINKE bekennt sich klar zur Zielzahl 3.000 für die kommenden Hochschulverträge und unterbreitet konkrete und umsetzbare Vorschläge für eine Stärkung der Lehrkräftebildung in Berlin. Wir erwarten von der grünen Wissenschaftsverwaltung, die derzeit die Verhandlungen führt sowie von SPD und CDU, die heute ihre Koalitionsverhandlungen aufnehmen, dass sie die Weichen für eine bedarfsgerechte Lehrkräfteausbildung stellen und die Finanzierung der Lehrkräfteausbildung langfristig absichern.“