Chance verspielt – Keine zusätzliche Entlastung für Pendler:innen zwischen Berlin und Brandenburg

Kristian Ronneburg

Gemeinsame Pressemitteilung der Linksfraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus und im Brandenburger Landtag

Als Teil des zweiten Energie-Entlastungspakets hat die Bundesregierung ein 9-Euro-Ticket für den Aktionszeitraum Juni bis August beschlossen. Innerhalb des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) wurde anschließend darüber diskutiert, den ÖPNV innerhalb der Berliner Tarifbereiche für Jahres-Abonnements für den gesamten Aktionszeitraum gänzlich kostenlos anzubieten. Leider konnte dafür keine Einigung erzielt werden.

Dazu erklärt der mobilitätspolitische Sprecher der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus Kristian Ronneburg:
„Ich bedauere, dass es nicht gelungen ist, sich gemeinsam mit den Brandenburger Verkehrsunternehmen und der Landesregierung auf die Reduzierung der Abopreise auf 0 Euro während des Aktionszeitraums zu verständigen. Der Tarifverbund des VBB sollte erhalten bleiben und die Zusammenarbeit verbessert werden.
Um überfüllte Züge möglichst zu vermeiden und um neue Nutzer:innen zu halten, müssen Berlin und Brandenburg zusätzliche Leistungen auf den besonders nachfragestarken Strecken bestellen. Vom Bund fordern wir eine weitere Erhöhung der Regionalisierungsmittel um Angebote auszuweiten, Mehrkosten bei den Ländern auszugleichen und Preise zu stabilisieren. Das 9-Euro-Ticket soll mindestens bis Ende des Jahrs verlängert werden.“

„Leider hat das Verkehrsministerium die Chance verspielt, sich bei langjährigen Bus- und Bahn-Kund:innen zu bedanken, und Anreize für neue Abonnent:innen zu setzen“, kritisert der verkehrspolitische Sprecher der LINKEN im Landtag Brandenburg, Andreas Büttner. „Wenn wir bedenken, dass täglich über 310.000 Menschen zwischen Berlin und Brandenburg pendeln, ist es mehr als nur bedauerlich, dass hier keine Einigung erzielt werden konnte. Hätte die Landesregierung die betroffenen Brandenburger Verkehrsunternehmen hier kurzfristig finanziell unter die Arme gegriffen, wäre auch die Ausweitung auf den Berliner Tarifbereich C möglich gewesen. Klar ist, dass es endlich attraktivere Tarife braucht, wenn der ÖPNV eine echte Alternative zum eigenen Auto in der Metropolregion werden soll! Leider fehlt innerhalb des Verkehrsministeriums jegliche Strategie dafür. Um Chaos im Sommer zu vermeiden, erwarte ich von der Landesregierung, die Kapazitäten auf den Strecken zur Ostsee schleunigst zu erhöhen!"

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