Geschlossene Heime lösen kein Problem

Nicht ablenken von den eigentlichen Tätern, die Kinder als Drogenkuriere missbrauchen

Einen besonneneren Umgang mit kriminellen Handlungen von Kindern und Jugendlichen fordert die kinder- und familienpolitische Sprecherin Dr. Margrit Barth:

Nicht die 11- und 12jährigen Boten verbotener Drogen sind die eigentlichen Täter, sondern diejenigen Erwachsenen, die skrupellos Kinder zum Werkzeug ihrer kriminellen Geschäfte machen.

Ich vertraue auch in krassen Fällen auf die fachliche Kompetenz der Berliner Jugendhilfe. Das eigentliche Problem ist doch, dass Kindern frühzeitig ein entsprechendes Unrechtsbewusstsein vermittelt werden muss. Wenn das im Elternhaus nicht möglich ist, dann in einer geeigneten pädagogischen Einrichtung.

Geschlossene Heime lösen nicht das Problem, da die Hintermänner sich sonst andere Kinder suchen, um sie für ihre Zwecke anzuheuern. Außerdem gibt es auch in den bestehenden Heimen Regeln, zum Teil strenge pädagogische Betreuung und Aufsichtspflichten. Niemand kann kommen und gehen wie er will.

Mit Blick auf die Kinder sind Hilfeangebote für eine gesellschaftsfähige Entwicklung gefordert. Die Forderung nach einer Bestrafung der unmündigen Kinder lenkt ab von den eigentlichen Tätern, den Drogendealern, die Kinder als Kuriere missbrauchen.

Hier ist vielmehr die Polizei mit einer wirkungsvollen Bekämpfung der Bandenkriminalität in der Pflicht, die Jugendhilfe flankierend zu unterstützen.

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