Hilfenetz für Migrantinnen ist dichter geworden

Zum 5. Todestag von Hatun Sürücü

Die frauenpolitische Sprecherin Evrim Baba-Sommer erklärt:

Am 7. Februar gedenken wir Hatun Sürücü, die vor fünf Jahren von ihrem Bruder ermordet wurde, weil sie den überkommenen Moralvorstellungen ihrer Familie nicht entsprach. Ihr Tod hat die Öffentlichkeit alarmiert und die Auseinandersetzung über Integration, Emanzipation und Menschenrechte in der Stadt vorangetrieben.

Es gibt in Berlin inzwischen ein breit angelegtes und professionell arbeitendes Hilfenetz. Die Stadtteilmütter sind als wichtige Mittlerinnen und Vermittlerinnen über Neukölln hinaus bekannt. Die Senatsverwaltungen arbeiten stärker ressortübergreifend zusammen. Die Kooperation mit freien Trägern wurde stabilisiert und die Einbeziehung von Migrantenvereinen verbessert. Schon in der Grundschule beginnt die Präventions- und Aufklärungsarbeit. Bei den vergangenen Haushaltberatungen haben wir uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass die dafür erforderlichen finanziellen Mittel über die Senatsbildungsverwaltung zur Verfügung gestellt werden. Auch das Online-Angebot www.sibil-papatya.org wurde finanziell abgesichert. Die Berliner Interventionszentrale bei häuslicher Gewalt und der AK Zwangsverheiratung arbeiten Hand in Hand.

Besondere Beratungsangebote und Ansprechpartnerinnen können Migrantinnen auf dem schwierigen Weg helfen, sich aus einer Zwangslage zu befreien. Von der AG Migrantinnen wurde dazu ein neuer Wegweiser veröffentlicht. Die darin erfassten Projekte und Behörden verfügen über die erforderlichen Kenntnisse, Erfahrungen und entsprechende Sprachkompetenz.

Wir unterstützen dieses Engagement für ein selbstbestimmtes Leben aller Menschen. Möge es in Erinnerung an Hatun Sürücü nicht nachlassen.