Kein Platz für Bilderstürmer und kalte Krieger

Kulturpolitische Inkompetenz nicht durch die Abrissbirne verschleiern

Der kulturpolitische Sprecher Wolfgang Brauer erklärt:

Schon der Vorschlag von Bundesbauminister Peter Ramsauer, das Marx-Engels-Denkmal in der Berliner Mitte zu schleifen, hat ob seiner Unsinnigkeit mehrheitlich die Kommentare erhalten, die er verdiente.

Leider hat es einige Kulturpolitiker der Berliner CDU nicht davon abgehalten, sich nun auch wieder zu Wort zu melden. In alter, kalter Krieger-Manier scheinen sie der Meinung zu sein, sie könnten mit ihren Konzepten nahtlos dort weitermachen, wo sie Ende der 90er Jahre aufgrund des kläglichen Scheiterns der schwarz-roten Koalition aufhören mussten: Mit einer bilderstürmerischen Symbolpolitik, mit der sie versuchten, die bauliche und bild-künstlerische Erinnerung an die DDR aus dem Berliner Stadtbild zu entfernen. Die Possenspiele um das Lenindenkmal und die makabren Debatten um Straßenumbenennungen wie die Cara-Zetkin-Straße und die Niederkirchnerstraße in Berlin-Mitte dürften allen noch in unrühmlicher Erinnerung sein.

Wir sehen Klaus Wowereit in der Pflicht, deutlich zu machen, dass für Bilderstürmer und kalte Krieger die Zeit abgelaufen ist.

Die Herren Schlede und Lehmann-Brauns wären gut beraten, sich um die gefährdete kulturelle Infrastruktur der Stadt zu kümmern, zum Beispiel in Steglitz-Zehlendorf – hier steht das »Haus am Waldsee« vor der Schließung – anstatt ihre kulturpolitische Inkompetenz durch die Abrissbirne zu verschleiern.

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