Kein Verlass auf Konzerne: In der Community liegt die Kraft!
Der Berliner CSD e.V. hat heute öffentlich gemacht, dass durch wegbrechende Unternehmensspenden eine Finanzierungslücke von 200.000 Euro entstanden ist. Um dies aufzufangen, hat der Verein eine Spendenkampagne gestartet.
Dazu erklärt der Sprecher für Queerpolitik der Linksfraktion, Klaus Lederer:
„Das einbrechende Sponsoring beim Berliner CSD zeigt deutlich: Konzerne sind für queere Menschen höchst unzuverlässige Bündnispartner. Nicht nur in den USA kuschen sie vor Trump und stampfen ihre Diversitäts- und Inklusionsprogramme ein. Auch in Europa und Deutschland treten Unternehmen für vor allem dann und auch nur solange für die Akzeptanz von Vielfalt ein, wenn und wie es sich für sie "auszahlt". In einem von schlechteren Konjunkturaussichten und von rechtem Kulturkampf geprägten politischen Klima haben Menschenrechte für viele Unternehmen keine Priorität mehr.
Auch auf den aktuellen Berliner Senat und die neue Bundesregierung ist bekanntlich kein Verlass, was die Unterstützung queerer Projekte und politischer Forderungen betrifft.
Nur die queere Community und Emanzipationsbewegung selbst kann im Bündnis mit der progressiven Zivilgesellschaft, Gewerkschaften und Zusammenschlüssen, ihre Rechte verteidigen und für mehr Selbstbestimmung kämpfen. Dass Fortschritt nicht von selbst kommt, sondern hart erkämpft werden muss, wird in diesen Zeiten wieder besonders sichtbar. Deutlich wird auch, wie dringend dafür ein kraftvoller, von unten aus der Breite der Community getragener und politischer CSD weiterhin gebraucht wird. Konzerne gehen, Community bleibt!“