Keine Dachverlängerung am Hauptbahnhof

Prioritäten setzen bei Verkehrsinvestitionen

Prioritäten setzen bei Verkehrsinvestitionen

Zu Überlegungen im Deutschen Bundestag, kurzfristig 53 Mio. Euro für eine Verlängerung des Daches des Berliner Hauptbahnhofs zur Verfügung zu stellen, erklärten die verkehrspolitischen Sprecher/innen von SPD- und Linksfraktion des Berliner Abgeordnetenhauses, Christian Gaebler und Jutta Matuschek:

Es war sicher ein Fehler, beim Bau des Hauptbahnhofes nur einen Teil der vorgesehenen Dachkonstruktion zu realisieren. Inzwischen gibt es in der Berliner Verkehrspolitik aber andere Prioritäten. So ist nicht nachvollziehbar, warum der Bund von seiner Zusage abgerückt ist, eine vernünftige Dachkonstruktion für die Ringbahnsteige am Ostkreuz zur Verfügung zu stellen. Diese würde ihn nur 8 Mio. Euro kosten und Verbesserungen für Hunderttausende Fahrgäste des Berliner ÖPNV bedeuten. Diese bleiben künftig im Regen stehen, wenn der Bund nun 53 Mio. Euro für die Dachverlängerung am Hauptbahnhof ausgibt. Offensichtlich ist das ästhetische einiger Architekturpuristen wichtiger als die verkehrliche Funktionsfähigkeit für den Nah- und Fernverkehr.

Wir lehnen diese Maßnahme entschieden ab, zumal sie mit monatelangen Sperrungen der Hauptschlagader des Berliner Schienenverkehrs verbunden wäre und fordern, das Geld lieber da einzusetzen, wo es direkten Nutzen für die Fahrgäste erbringt. Neben dem Ostkreuz bietet sich in der Region dafür auch der vom Bund gerade verschobene Ausbau der Strecke Berlin-Cottbus an.