Linke beobachtet Prozess gegen Menschenrechtlerin Pinar Selek

Der in Deutschland lebenden Schriftstellerin droht eine lebenslängliche Freiheitsstrafe

Die Sprecherin der Fraktion Kathi Seefeld informiert:

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und innenpolitische Sprecherin der Fraktion, Marion Seelig, wird am 9. Februar als Prozessbeobachterin nach Istanbul reisen.

Vor Gericht steht die türkische Menschenrechtsaktivistin Pinar Selek. Die studierte Soziologin und Stipendiatin des deutschen P.E.N.-Zentrums engagiert sich leidenschaftlich für ethnische Minderheiten. Sie saß Ende der neunziger Jahre zwei Jahre in Untersuchungshaft und wurde schwer gefoltert. Ihr wird vorgeworfen, an einem angeblichen Bombenanschlag auf dem Istanbuler Gewürzbasar beteiligt gewesen zu sein.

Freisprüche aus den Jahren 2006 und 2008 wurden von der höchsten Instanz der türkischen Justiz aufgehoben. Gegen die am 9. Februar beginnende Wiederaufnahme des Verfahrens gibt es weltweiten Protest. Der in Deutschland im Exil lebenden Schriftstellerin droht eine lebenslängliche Freiheitsstrafe mit Einzelhaft und Kontaktverbot.

Marion Seelig steht Ihnen als Ansprechpartnerin in Istanbul gern zur Verfügung. Als Beobachterin wird außerdem die Abgeordnete Kadriye Karci den Prozess verfolgen.