Kalte Räumung in der Habersaathstraße: Wohnungszerstörung wird folgen

In der Habersaathstraße 40-48 wurden am Montagmorgen mehrere Wohnungen geräumt. Infolge einer Besetzung konnten hier vor vier Jahren rund 150 ehemals obdachlose Menschen einziehen. Der Eigentümer möchte den Gebäudekomplex abreißen.

Dazu erklärt Niklas Schenker, Sprecher für Mieten, Wohnen, Bauen der Linksfraktion Berlin:

„Es ist eine Schande für diese Stadt, dass Menschen ihr Zuhause verlieren und drohen wieder auf der Straße zu landen. Das ist ein Fanal politischen Versagens. Weder das Bezirksamt Mitte noch der Senat haben in den vergangenen vier Jahren auch nur einen ernsthaften Versuch unternommen, um das Haus und seine Bewohner zu retten. Der Senat muss den Bewohnern schnellstmöglich das Angebot für Housing First unterbreiten. Diese Menschen haben ein Recht auf Wohnen und der Senat die Pflicht tätig zu werden.“

Dazu erklärt Martha Kleedörfer, Co-Vorsitzende der Linksfraktion Mitte:

„Viele Jahre hat der Eigentümer einen Großteil der Wohnungen aus rein spekulativen Gründen leer stehen lassen. Nun will der Eigentümer sogar die Fernwärme abstellen. Der Eigentümer wird die geräumten Wohnungen nun aller Voraussicht nach zerstören. Das muss verhindert werden. 

Dieser Vermieter ist besonders dreist und man sollte ihm die Wohnungen abnehmen. Das Bezirksamt hätte eingreifen und per Ersatzvornahme tätig werden können. Stattdessen hat der Bezirk in der Vergangenheit mit dem Eigentümer auf Kosten von Mieter*innen und Wohnungssuchenden schlechte Deals geschlossen. Die Räumung heute ist auch eine Folge davon.“