Rückerstattungen beim Semesterticket aufgrund des 9-Euro-Tickets haben teilweise noch nicht begonnen

Kristian Ronneburg,
VerkehrKristian RonneburgTobias SchulzeDie Linke im Abgeordnetenhaus

Die Rückerstattungen beim Semesterticket aufgrund des bundesweiten 9€-Tickets für das zurückliegende Sommersemester haben teilweise noch immer nicht begonnen.

Das ergab die Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion (siehe unten). Einige Hochschulen konnten die Rückerstattungen bereits ab Juni möglich machen und haben sie mittlerweile weitgehend abgeschlossen, während bei anderen Hochschulen noch nicht einmal die Antragsphase gestartet wurde. Notwendig wurde die Erstattung, weil auch die Studierenden durch das deutlich günstigere 9€-Ticket im Sommer entlastet werden sollten. Darüber hinaus fehlt immer noch eine Lösung, damit auch Studierende vom kommenden bundesweiten 49-Euro-Ticket profitieren können und dieses nicht zusätzlich zum Semesterticket erwerben müssen.

Dazu erklärt Tobias Schulze, wissenschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion Berlin:

"Während die Studierenden einiger Hochschulen bereits seit Juni durch die Rückerstattung zeitnah entlastet wurden, warten Studierende anderer Hochschulen bis heute darauf, überhaupt einen Antrag stellen zu können. Die eigentlich für den Sommer geplante Entlastung kommt dadurch massiv verspätet bei den Studierenden an. Damit sind sie die letzte Gruppe, die noch nicht vollständig von den Rückerstattungen profitiert hat. Das geht nicht! Die soziale Lage der Studierenden ist bereits durch die Coronapandemie und seit Beginn des Jahres auch durch die Energiekrise prekär. Daher muss die Rückerstattung wenigstens jetzt so schnell wie möglich begonnen werden.

Zukünftig brauchen wir ein einheitliches System bei Rückerstattungen oder Auszahlungen von Hilfen an Studierende. Die Hochschulen sind hierfür zentrales Element, um eine zügige Abwicklung zu garantieren. Sie haben den Kontakt zu den Studierenden, die Immatrikulationsdaten und auch die notwendigen Kontoverbindungen. Die nächste Hilfe für Studierende kündigt sich bereits in den kommenden Wochen in Form des 200€-Zuschusses durch das dritte Entlastungspaket des Bundes an."

Kristian Ronneburg, mobilitätspolitischer Sprecher der Linksfraktion Berlin ergänzt:

"Um Studierende auch zukünftig zu entlasten, braucht es für das Semesterticket eine Upgrademöglichkeit auf das kommende bundesweite 49-Euro-Ticket. Vorstellbar ist, dass Studierende den Differenzbetrag zum 49-Euro-Ticket zahlen und damit von dessen bundesweitem Gültigkeitsbereich profitieren können. Denn Studierende können sich den Erwerb von zwei Tickets parallel oft nicht leisten. Auch Studierende müssen von den Entlastungen für Menschen mit geringen Einkommen profitieren."