S-Bahn-Aufsichtsrat muss die Abkehr vom Betrieb auf Verschleiß beschließen

Ordnungsgemäßer Wartungszyklus bei der S-Bahn muss sichergestellt werden

Zur außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats der S-Bahn Berlin erklärt die verkehrspolitische Sprecherin Jutta Matuschek:

Auf der heutigen Sitzung muss der Aufsichtsrat den Kurs des Auspressens der Berliner S-Bahn zugunsten eines Börsengangs der DB AG beenden. Dieser führte in der Vergangenheit zu einem rigorosen Abbau von Personal, Fahrzeugreserven und Werkstattkapazitäten, was in der Konsequenz die eklatanten Engpässe im Betriebsablauf des S-Bahn-Verkehrs zur Folge hatte. Hinzu kamen unvorhersehbare Ereignisse wie der Radbruch am 1. Mai. Auf solche Ereignisse kann die Berliner S-Bahn trotz erheblichen Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr sachgerecht reagieren.

Die Sicherheitsauflagen des Eisenbahnbundesamtes sind ohne Wenn und Aber zu erfüllen. Das ist keine Frage von wenigen Tagen, sondern erfordert ein neues Personalkonzept und die Wiederherstellung und Verdichtung eines ordnungsgemäßen Wartungszyklus sowie die Wiederinbetriebnahme der immer noch abgestellten Fahrzeuge.

Daraus folgt, dass der Aufsichtsrat auch die schnelle Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Betriebswerkstatt Friedrichsfelde beschließen muss.

Das nötige Fachpersonal, insbesondere für die Werkstätten muss eingestellt, das Auslagern von Werkstattleistungen nach Wittenberge beendet werden.
Die Kundeninformation muss dringend verbessert werden. Auch dafür wird Personal benötigt.

Nur so kann die S-Bahn Berlin den Vertrauensverlust bei Kundinnen und Kunden aufarbeiten und ihren vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Land Berlin gerecht werden.