S-Bahn muss künftig ohne Renditedruck fahren

Ursachen und Konsequenzen des Berliner S-Bahn-Debakels

Zum Bericht der Deutschen Bahn AG über Ursachen und Konsequenzen des Berliner S-Bahn-Debakels erklärt die verkehrspolitische Sprecherin Jutta Matuschek:

Die Untersuchungen zur S-Bahn haben ein »Organversagen«, verbunden mit vielen Krankheiten, konstatiert. Die Liste der Verfehlungen einzelner Akteure ist lang. Organversagen führt in der Medizin häufig zum Tod. Soweit ist es für das Unternehmen S-Bahn zum Glück nicht gekommen. Die nun verordnete teure Therapie hat aber nach wie vor einen falschen Ansatz.

So ist die Zuordnung der Berliner S-Bahn zur Hamburger S-Bahn innerhalb des Konzerns zwar nachvollziehbar. Sie sagt jedoch nichts darüber, ob sie künftig ohne Renditedruck fahren kann. Das aber wäre Voraussetzung für eine Genesung. Die S-Bahn Berlin ist ein Unternehmen, das dem öffentlichen Interesse dient, einen guten und preiswerten öffentlichen Nahverkehr zu sichern. Das öffentliche Interesse muss der Motor der Unternehmensführung sein, nicht die Gewinnorientierung des Konzerns.

Wenn also die DB AG das Unternehmen S-Bahn nicht dem Land Berlin übereignen will, wäre zielführend, die S-Bahn Berlin wenigstens aus den Renditekreisläufen des Konzern weitestgehend herauszulösen und als eigenständiges regional agierendes Unternehmen zu führen.

Die Linksfraktion Berlin wird weiterhin für eine Übernahme der S-Bahn mit all ihren Mitarbeitern in ein landeseigenes Unternehmen eintreten.