Schlussfolgerungen aus dem Personalkarussell ziehen

Rauswurf des Generaldirektors der Stiftung Oper in Berlin sollte Anlass sein

Der kulturpolitische Sprecher Wolfgang Brauer erklärt:

Der Rauswurf des Generaldirektors der Stiftung Oper in Berlin, Stefan Rosinski, auf der heutigen Sitzung des Stiftungsrates sollte Anlass zum vertieften Nachdenken über die weitere Perspektive der Stiftung sein. Der Beschluss steht in einer mittlerweile langen Kette teils abrupt erfolgter Entscheidungen. Gründungsauftrag der Stiftung war die Sicherung einer soliden kooperativen, aber weitgehend selbstständigen, künstlerischen und wirtschaftlichen Arbeit der Staatsoper, der Komischen Oper, der Deutschen Oper und des Staatsballetts. Dies ist weitestgehend gelungen. Ebenso wird Berlin demnächst mit den Zentralwerkstätten der Opernstiftung über einen der modernsten Werkstattstandorte aller deutschen Bühnen verfügen.

Ansonsten erweist sich die Konstruktion des »Stiftungsdaches« aufgrund unklarer Kompetenzen des Generaldirektors als zunehmend hinterfragenswert und sinnentleert. Damit die Stiftung eine Perspektive hat, muss ein Nachfolger von Stefan Rosinski mit deutlich erkennbaren und weiter reichenden Kompetenzen ausgestattet werden. Die national und international einen guten Rufe genießende Berliner Opernkultur hat Besseres verdient, als in einer quasi Endlosschleife immer wieder durch Personaldebatten öffentlich aufzufallen.

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