Schnitte in Körper und Seele

Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar

Zum Internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung am 6. Februar erklärt die frauenpolitische Sprecherin Evrim Baba:

Es gibt keine Rechtfertigung für dieses menschenverachtende Ritual, das den Frauen und Mädchen oft lebenslange Qualen auferlegt. Patriarchal geprägte Gewaltverhältnisse, Unwissenheit und Not sind Ursachen dafür.

Nach Angaben von Terres des Femmes leben ca. 56.000 Migrantinnen in Deutschland, die aus Ländern kommen, in denen weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird. Geschätzt wird, dass ca. 5.000 bis 6.000 Mädchen gefährdet sind. Neben der medizinischen Aufklärung und Behandlung von Frauen, die diese Tortur erleiden mussten, muss verhindert werden, dass dieses Verbrechen an ihren Töchtern wiederholt wird.

Dazu brauchen wir auch in Berlin weitere Aufklärung und bessere Vernetzung der Frauen-, Familien- und Gesundheitsprojekte, Ärzteschaft, Hebammen und Bildungseinrichtungen. Frauen aus Migrantenkreisen und Vertreterinnen aus dem Frauengesundheitsnetzwerk werden dazu ein Bündnis eingehen.

Ich begrüße auch ausdrücklich, dass das Kino Nickelodeon in der Berliner Torstraße 216 den in Cannes ausgezeichneten Film »Moolade – im Bann der Hoffnung« von Ousmane Sembene für das Schulkino anbietet.

Der Film zeigt den mutigen Kampf einer jungen Frau gegen die unmenschliche Praxis des rituellen Beschneidens. Moolade, das ist ein unantastbarer Schutzraum, der Zuflucht bietet. Sorgen wir auch hier dafür, dass gefährdete Mädchen Schutz und Zuflucht bei uns finden. Sorgen wir dafür, dass solche Verbrechen verhindert werden.