Schuldzuweisungen beenden – Deutschlandticket für Studierende ermöglichen!

Die Brandenburgische Landesregierung und der Berliner Senat kündigten in diesem Frühjahr an, dass Studierende zum 1. Juni mithilfe einer App ein Upgrade für ihr Semesterticket kaufen können, um dieses als Deutschlandticket nutzen zu können. Während den Studierendenvertretungen in Berlin erst am vergangenen Freitag die notwendigen Zusatzverträge zugingen, berichten Studierendenvertretungen aus Brandenburg, dass ihnen bislang noch nichts vom Verkehrsbund Berlin-Brandenburg zugestellt wurde. Der VBB beruft sich nach Meldung der „Lausitzer Rundschau“ darauf, dass der Bund für das Verfahren zuständig sei. Dieser sieht die Verantwortung für die Umsetzung aber bei den Ländern und Kommunen.

 

Zur erneuten Verzögerung des Deutschlandticket-Upgrades für Studierende erklärt die hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Brandenburger Landtag, Isabelle Vandré:

 

„Zwei Tage vor dem geplanten Start des App-Upgrades für das Semesterticket ist vollkommen unklar, wie es umgesetzt werden soll. Wieder einmal werden die Studierenden hingehalten. Und wieder einmal schieben sich Bund, Länder und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg gegenseitig die Verantwortung zu. Den Studierenden ist damit kein bisschen geholfen. Sie stehen auch einen Monat nach Einführung des Deutschlandtickets vor der Wahl: Entweder sie zahlen doppelt oder sie verzichten auf die deutschlandweite Mobilität. Das ist eine einzige Hängepartie und an Peinlichkeit kaum zu überbieten“.

 

Tobias Schulze, wissenschaftspolitischer Sprecher der Berliner Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, ergänzt:

 

„Wir fordern von der Brandenburger Landesregierung und vom Berliner Senat, dass sie sich nicht weiter an den Schuldzuweisungen beteiligen, sondern die Hochschulen und Studierendenschaften bei der schnellen Umsetzung unterstützen. Es kann doch nicht sein, dass Politik und Verwaltung bereits an der Verrechnung von Semesterticketbeiträgen und Deutschlandtickets scheitern. Unsere Probleme liegen doch viel tiefer: Es braucht eine grundsätzliche und dauerhafte Lösung für ein günstiges Semesterticket. Darum kämpfen wir mit den ASten in Berlin und Brandenburg nun seit Monaten. Bisher wissen wir nicht einmal, ob es im kommenden Wintersemester an allen Hochschulen ein Semesterticket geben wird.“