Senat muss Lösungen gegen den Personalnotstand liefern

Dem Bildungssenat fehlt es an jeglicher Handlungsstrategie

Die bildungspolitische Sprecherin Regina Kittler erklärt:

Spätestens seit 2013 ist bekannt, dass wir in den nächsten Jahren etwa 15 Prozent mehr Schülerinnen und Schüler erwarten und zudem die überalterten Kollegien verjüngt werden müssen (DS 17/11982).

Bildungssenatorin Scheeres hat es jedoch verpasst, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der nun drohende Personalnotstand in den Grundschulen war also vorprogrammiert. Dem Bildungssenat fehlt es an jeglicher Handlungsstrategie.

Mantramäßig wiederholt die Senatorin, wie viele Lehrkräfte sie in den letzten Jahren eingestellt hat. Dabei handelt es sich aber zu etwa 80 Prozent nur um den Ersatz der Lehrkräfte, die planmäßig in den Ruhestand gegangen sind. Die Lücke zu schließen, indem man Lehrkräfte aus Österreich anwirbt, ist Augenwischerei. Denn auch dort besteht hoher Einstellungsbedarf, der sich durch eine Pensionierungswelle noch verschärfen wird.

Stattdessen sollte auf andere Alternativen gesetzt werden: Gemeinsam mit den Universitäten muss der Senat die Frage beantworten, warum nur etwa 40 Prozent derjenigen, die ein Lehramtsstudium aufnehmen, auch als ausgebildete Lehrkräfte die Hochschulen verlassen. Hier besteht neben der notwendigen Aufstockung der Studienplätze dringend Handlungsbedarf. Der Senat muss außerdem schnellstens das in Berlin noch vorhandene Potenzial nutzen. Dazu gehört Flüchtlingen und Asylsuchenden mit pädagogischen Qualifikationen insbesondere auch in „Willkommensklassen“ eine Chance auf Arbeit zu geben. Allen Erzieherinnen und Erziehern, die auch eine Ausbildung als Lehrkräfte unterer Klassen haben, muss die Möglichkeit angeboten werden, auch als solche arbeiten zu können. Und wer A zum neuen Lehrkräftebildungsgesetz sagt, muss auch B zur einheitlichen Bezahlung der Lehrkräfte sagen.

Kontakt