Wir trauern um Eva Strittmatter

Wir fühlen mit ihrer Familie. Wir trauern mit all ihren Leserinnen und Lesern

Anlässlich des Todes der Dichterin Eva Strittmatter erklärt der kulturpolitische Sprecher Wolfgang Brauer:

Die Nachricht vom Tod Eva Strittmatters hat uns erschüttert. Eva Strittmatter hat in ihren Gedichten weniger die scheinbar „großen“ politischen Dinge verhandelt. „Alle meine Gedichte sind Selbstauseinandersetzungen“, urteilte sie selbst.

Ihre Arbeiten reflektieren konsequenterweise Themen wie Glück und Unglück, Liebe und Hass, Freundschaft und ihre Enttäuschungen, Krankheit und Tod, die Natur und ihre Bedrohungen – mithin scheinbar privateste Fragen, die aber die wirklich großen Fragen des Menschen sind. Das machte und macht sie für viele Leserinnen und Leser so wichtig.

Eva Strittmatters Texte kommen leise daher. Es sind kunstvolle „Lieder aus Stille“. Mit ihren Gedichten hat sie eine der wunderbarsten Seiten im großen Buch der deutschen Lyrik geschrieben. Eva Strittmatters lyrisches Werk und die ihm widerfahrene millionenfache Verbreitung sind ein sichtbarer Beleg für die Bedeutung des „Nebendinges“ Poesie im Leben vieler Menschen.

Ihre Prosaarbeiten stehen den Gedichten im Werte nicht nach. Eva Strittmatter wusste um das „Gewicht der Worte“. Behutsam ging sie mit ihnen um. In den heutigen Zeiten verbalen Getöses zwingt ihr Wort zur Nachdenklichkeit.

Eva Strittmatter ist gegangen. Wir fühlen mit ihrer Familie. Wir trauern mit all ihren Leserinnen und Lesern.

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