Zerstörung der Orchesterstrukturen in Berlin stoppen

Deutschlandradio-Intendanz beabsichtigt Fusion

Zu den am Wochenende bekannt gewordenen Orchesterfusionsplänen erklärt der kulturpolitische Sprecher Wolfgang Brauer:

Die seitens der Deutschlandradio-Intendanz beabsichtigte Fusion von Deutschem Symphonieorchester Berlin und Rundfunksinfonie-Orchester Berlin ist weder künstlerisch noch finanziell begründbar.

Künstlerisch spielen beide in der Spitzengruppe der deutschen Orchester, beide sind begehrte Gäste in den Musikzentren der Welt. Finanziell ist die GmbH nach der kürzlich erfolgten einvernehmlichen Aufstockung ihres Etats durch die Gesellschafter (allein Berlin erhöht seine Zuwendungen 2010 und 2011 um jeweils 1,2 Millionen Euro) gesichert. Hier wird ohne Not an zwei wichtigen Bestandteilen der Orchesterlandschaft in Berlin gezündelt.

Eine Fusion würde die Substanz beider Klangkörper nachhaltig beschädigen. Der vermeintliche »Einspareffekt« würde den irreversibel angerichteten Schaden nicht wettmachen. Zumal die »Reformpläne« der Deutschlandradio-Intendanz offenbar auch vor den Chören – zur GmbH gehören der RIAS-Kammerchor und der Rundfunkchor Berlin – nicht halt machen. Die vom ehemaligen Intendanten des Deutschlandradios, Ernst Elitz, formulierte konsensuale Position: »unser gemeinsames Engagement als Gesellschafter der roc Berlin folgt dem Grundmotiv: Kultur ist kein Luxus, sondern das Fundament einer Kulturnation«, darf nicht aufgegeben werden.

Die Fraktion Die Linke fordert die Gesellschafter der Rundfunkorchester- und Chöre GmbH auf, die Pläne der Deutschlandradio-Intendanz zu stoppen. Wir werden uns diesen Plänen widersetzen.

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