Zur Überwindung der Wohnungs- und Obdachlosigkeit braucht es zielgerichtete Maßnahmen statt finanzieller Unsicherheit

Anlässlich des heutigen Tags der Wohnungslosen erklärt Katina Schubert, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Abgeordnetenhaus von Berlin:

„Die gestiegenen Preise und viel zu hohen Mieten führen für immer mehr Menschen in Wohnungs- oder Obdachlosigkeit. Aus dem kürzlich veröffentlichen Jahresbericht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) geht zudem hervor, dass auch immer mehr junge Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Die Angebote der Wohnungslosenhilfe stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Wenn der Senat an seinem Ziel der Überwindung der Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis zum Jahr 2030 festhalten will, dann braucht es endlich zielgerichtete Maßnahmen statt finanzieller Unsicherheit für die Träger der Wohnungslosenhilfe.  

Damit nicht noch mehr Menschen in die Wohnungslosigkeit rutschen, braucht es existenzsichernde Sozialleistungen wie Bürger- oder Wohngeld, die den Erhalt der eigenen Wohnung auch tatsächlich garantieren. Um Wohnungslosigkeit abzubauen, wird in erster Linie bezahlbaren Wohnraum benötigt. Wir fordern daher ein kommunales Wohnungsbauprogramm. Präventive sozialpolitische Maßnahmen wie Mietschuldenberatungen müssen zudem ausgebaut werden genau wie Housing First. Damit junge Menschen nicht zwischen den Schnittstellen der Hilfesysteme Jugendhilfe, Sozialhilfe und Wohnungsnotfallhilfe durchs System fallen, braucht es dringend eine verbesserte Zusammenarbeit und Vernetzung der bestehenden Hilfsangebote. Um die gesundheitliche Versorgung von Wohnungs- und Obdachlosen abzusichern, braucht es dauerhafte und ausreichend finanzierte medizinische Angebote – auch ohne Krankenversicherung.“