Lauterbachs Krankenhausreform löst keine, sondern schafft neue Probleme

Zu den Auswirkungen der Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf die Gesundheitsversorgung in Berlin erklärt Tobias Schulze, Sprecher für Gesundheitspolitik:

 

„Die Finanzierungsreform für die Krankenhäuser geht an den eigentlichen Herausforderungen vorbei. Die großen Probleme sind seit Jahren die gleichen: Unterfinanzierung durch die Länder, schlechte Arbeitsbedingungen und Fachkräftemangel sowie die mangelnde Integration ambulanter und niedergelassener Bereiche. Diese Probleme werden sich durch die Reform nicht lösen, sondern verschärfen.

Für Berlin besteht die Gefahr eines Kahlschlags, wenn nur noch wenige Großkrankenhäuser die Inflation und diese Reform überleben. Wer versorgt bei abnehmenden Bettenzahlen eigentlich die Patienten in einer schnell wachsenden Stadt? Darauf bleibt Lauterbach jede Antwort schuldig. Wir brauchen ein Vorschaltgesetz, das jetzt sofort die Krankenhäuser von den Inflationskosten entlastet.

Lauterbach lehnt zudem jede finanzielle Verantwortung für die Transformation des Krankenhaussystems ab und will dies Kosten von bis zu 100 Milliarden Euro komplett bei den Ländern abladen. Wir fordern den Bund auf, seine Reform auch selbst zu bezahlen!

Im Unterschied zu Karl Lauterbach hat DIE LINKE das Fallpauschalensystem von Anfang an abgelehnt. Eine Reform, die unter dem Deckmantel der Entökonomisierung den Abbau der wohnortnahen Versorgung betreibt, wird zu Recht auf entschiedene Proteste der Bevölkerung treffen.“

Veranstaltungshinweis:

Lauterbachs Krankenhausreform – Kahlschlag in der Berliner Gesundheitsversorgung?
www.linksfraktion.berlin/politik/termine/detail/lauterbachs-krankenhausreform-kahlschlag-in-der-berliner-gesundheitsversorgung/