Shutdown für Tegel ist längst überfällig

Seit Beginn der Corona-Krise sind die Fluggastzahlen an den Flughäfen in Brandenburg und Berlin eingebrochen. Sowohl Schönefeld, als auch Tegel verzeichnen lediglich einen Bruchteil der Starts und Landungen, die noch bis vor wenigen Wochen üblich waren.

Trotzdem halten die Bundesregierung und die Brandenburger Landesregierung weiterhin am Parallelbetrieb der beiden Flughäfen fest. Am 29.04.2020 wollen sich Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft FBB erneut mit dem Thema befassen.

Marlen Block, Mitglied im Sonderausschuss BER des Landtages Brandenburg und Carsten Schatz, Mitglied im BER-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses, fordern angesichts der immensen Kosten die unverzügliche Einstellung des Betriebs am Flughafen Tegel.

Marlen Block: „Nach Auskunft der FBB kostet der Leerlaufbetrieb in Tegel jeden Tag 200.000 Euro. Das sind 25 bis 30 Millionen Euro seit Beginn des gesellschaftlichen Shutdowns Mitte März bis zum vorläufigen Fristende der Notmaßnahmen in Brandenburg Ende Juni. Geld, das wir als Krisenhilfe in anderen Bereich dringend brauchen. So hat die Landesregierung beispielsweise den stark angeschlagenen Nahverkehrsunternehmen bisher keinen einzigen Euro zusätzlicher Unterstützung gewährt.“

Carsten Schatz: „Der Shutdown für Tegel ist längst überfällig. Wir erwarten, dass Brandenburg und der Bund ihre Blockadehaltung gegenüber einer Einstellung des Betriebs in Tegel endlich aufgeben und nicht noch mehr Steuergeld verbrennen. Es ist den Menschen nicht vermittelbar, wenn die Flughafengesellschaft von Berlin, Brandenburg und dem Bund eine Krisenhilfe von 300 Millionen Euro erhält, aber nicht einmal die überflüssigen Kosten im eigenen Laden minimiert.“