Medienkompetenz mit Rundem Tisch Medienbildung stärken

Anne Helm
MedienAnne Helm

24. Sitzung, 22. März 2018

Anne Helm (LINKE):

Ja, es ist meine Aufgabe hier, mich auch zu den Fachbereichen zu äußern, für die ich zuständig bin. Da müssen Sie jetzt durch. – Vielen Dank, Frau Präsidentin! – Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich muss hier scheinbar von dem Projekt Runder Tisch erst einmal niemanden mehr überzeugen. Das hat sich in den Fachausschüssen auch in der Abstimmungsempfehlung niedergeschlagen. Auch aus den Redebeiträgen bisher gehe ich jetzt einmal davon aus, dass wir da grundsätzlich durchaus auch an einem Strang ziehen können. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal für die konstruktive Zusammenarbeit bedanken, auch bei Ihnen, Frau Bentele, für die Ergänzung im Bildungsausschuss, auch die Universitäten einzubeziehen, die ja die Lehrenden auch entsprechend auszubilden haben. Das finde ich durchaus sehr sinnvoll. Vielen Dank!

Wichtig ist mir aber auch, an dieser Stelle noch einmal zu betonen, dass die Initiative für diesen Runden Tisch schon vor einiger Zeit von diversen Akteurinnen und Akteuren aus der Bildungslandschaft und auch aus der Zivilgesellschaft selbst kam, die hier dringenden Nachholbedarf im Bereich Medienbildung gesehen haben. Es geht hierbei, das möchte ich auch noch einmal betonen, wohlgemerkt nicht nur um die Lehrmaterialien, also um Soft- und Hardware, sondern auch um die Lehrinhalte. Die vielfach besprochene Medienkompetenz ist ein Teil davon, aber auch informationelle Selbstbestimmung zum Beispiel. Dabei geht es um didaktische Fragen genauso wie um Datenschutz von Lehrenden und Lernenden.

Dabei ergeben sich eine ganze Reihe von Fallstricken und Interessenabwägungen, die oftmals nicht bedacht werden, wenn man einfach ganz schlicht mehr oder bessere oder modernere Medienbildung fordert. Deswegen gehören auch diverse Institutionen an diesen Runden Tisch, von den Lehrbuchverlagen bis hin zum Chaos Computer Club. Der Senat ist in dem Bereich auch nicht untätig geblieben und hat eben nicht so lange gewartet, bis der Antrag hier abschließend behandelt wird, und hat bereits im Oktober verschiedene Beteiligte zu einem ersten Austausch zu sich eingeladen. Der Kollege Förster und ich waren dort auch anwesend und haben gespannt zugehört. Dort gab es erst einmal eine Verständigung darüber, wo die Problemstellungen tatsächlich liegen, welchen Abstimmungsbedarf es dafür noch unter den verschiedenen Beteiligten gibt und auch, welche Perspektiven wir vielleicht bisher noch nicht hinreichend berücksichtigt haben und wer unbedingt noch an einen solchen Tisch gehört und welche Stimme da noch repräsentiert sein sollte. Das war ein durchaus interessanter und erhellender Austausch. Für dieses Angebot möchte ich mich noch einmal herzlich bei Björn Böhning und bei der Senatskanzlei bedanken.

Auch bedanken möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei der Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg. Sie ist für die Vermittlung von Medienkompetenz zuständig und hat auf dieser ersten Veranstaltung für diesen zukünftigen Runden Tisch auch einmal vorgestellt, was sie so für Angebote bereits macht und welche Zielgruppen sie erreicht. Da möchte ich hier einmal stellvertretend die Nachwuchsförderung für junge bis sehr junge Medienschaffende bei ALEX TV nennen. Wir vergessen immer, dass Medienbildung eben nicht nur an die Schule gehört und dass es dabei nicht nur um das Konsumieren und Filtern von Medien, sondern auch um das Schaffen von Medien geht, was ein Bereich ist, der vielen von uns heute technisch viel einfacher zugänglich ist. Aber auch damit muss der Umgang gelernt sein. Dafür ist das, finde ich, ein tolles Projekt.

Die MABB hat uns auch erläutert, welche Zielgruppen sie eben nicht flächendeckend und hinreichend erreichen können und welche Bereiche eben doch zum Beispiel in die Schulen gehören und was wir zum Beispiel noch vom Land Brandenburg lernen können, auch, wie ihre Arbeit durch einen Runden Tisch noch unterstützt und verbessert werden kann, um Doppelstrukturen zu vermeiden und die Absprachen von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren zu verbessern und auch zielgruppenorientiert und spezifisch zu arbeiten. Das fand ich auch sehr erhellend. Allein dafür lohnt sich dieser Austausch schon.

Nun ist es unsere Aufgabe, diese Arbeit des Runden Tisches auch politisch eng zu begleiten und gegebenenfalls auch rechtliche und haushälterische Aufträge anzunehmen, die sich aus dieser Arbeit ergeben. Wie gesagt, es ist eine Aufgabe von uns allen. Ich nehme jetzt einmal die Unterstützung für diesen Antrag als ersten Aufschlag, dass wir das auch tatkräftig tun. Ein Teil dieser Aufgabe wird natürlich auch sein, auch beim Bund noch einmal nachzuhaken. Es ist hier mehrmals schon gesagt worden. Da gab es bisher große Ankündigungen. Viel Unterstützung hat das Land von der Seite noch nicht erfahren. Ich finde, dass da noch eine ganze Menge Luft ist. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Bildungsverwaltung und freue mich auch auf Ihre konstruktive Mitarbeit weiterhin und bitte um Unterstützung dieses Antrags. – Vielen Dank!