Grundstück von Adler/Consus an der Wilhelmstraße für kommunalen und leistbaren Wohnungsbau sichern

Katalin Gennburg

Sieben Jahre nach Erteilung der Baugenehmigung kommt die Bebauung des Filetgrundstücks in der Berliner Wilhelmstraße 56-58 nicht voran. In den vergangenen Jahren waren zahlreiche Wechsel in der Eigentümerschaft zu verzeichnen. Heute befindet sich das Grundstück im Eigentum der Adler Group, die ihren Sitz in Luxemburg hat. Presseberichten war kürzlich zu entnehmen, dass Adler noch vor fertiggestellter Bebauung des Grundstücks einen erneuten Verkauf beabsichtigt.

Hierzu erklärt Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung und Bauen, Umwelt und Tourismus der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus:

„Jetzt ist der richtige Moment, dieses Filetgrundstück aus der Spekulation zurückzuholen und für kommunalen und leistbaren Wohnungsbau zu sichern. Während wir an anderer Stelle darüber diskutieren, ob wir Innenhöfe bebauen, den Menschen Gebäude vor die Fenster setzen oder Grünflächen vernichten, kann hier ein deutliches Signal für eine sozial-ökologische Bodenpolitik und Stadtentwicklung gesetzt werden. Die Bodenspekulation, die an dieser Stelle ganz offensichtlich über Jahre stattgefunden hat, kann durch entschlossenes Handeln des Senats jetzt ein Ende finden! Der Senat muss jetzt alle Optionen für eine gemeinwohlorientierte Entwicklung prüfen.

Das Grundstück in der Wilhelmsstraße 56-58 sollte durch ein landeseigenes Wohnungsunternehmen mit Sozialwohnungen bebaut werden. Dafür gilt es, das Grundstück planungsrechtlich und eigentumsrechtlich zu sichern und so einer gemeinwohlorientierten Entwicklung zuzuführen.

Vor diesem Hintergrund begrüße ich, dass Stadtentwicklungssenator Geisel während der gestrigen Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss positiv auf meine Frage reagiert hat, ob denn der Senat Interesse an einem Rückkauf habe und ob er das Ziel des kommunalen Wohnungsbaus in Premiumlage unterstütze.

Außerdem zeigt sich, dass die Adler Group angesichts ihrer wirtschaftlichen Situation nicht dazu imstande ist, Bauprojekte durchzuführen und Zusagen einzuhalten. Die immer wieder als Vorbild angepriesene Hamburger Landesregierung hat daraus Schlüsse gezogen und die Zusammenarbeit mit Adler aufgekündigt. Eine Kooperation mit Adler – insbesondere im Rahmen des Wohnungsbündnisses – ist aus meiner Sicht auch in Berlin nicht mehr tragbar.“  

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