Kostenlose öffentliche Toiletten - ohne Kartenzugang - für alle in Berlin!

Katalin Gennburg
Katalin GennburgDie Linke im AbgeordnetenhausFrauenpolitikStadtentwicklungUmweltschutz

Heute teilte die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz mit, dass das Pilotprojekt zur Erprobung kostenloser Toiletten ausgeweitet und bei Zustimmung des Senats alle Toiletten kostenlos zugänglich werden sollen.

Hierzu erklärt Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung und Bauen, Umwelt und Tourismus der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus:

“Ich begrüße das Vorhaben der kostenlosen Bereitstellung öffentlicher Toiletten in Berlin ausdrücklich. Eine Bezahlschranke ist immer mit Ausschluss von Teilhabe an Gesellschaft und dem öffentlichen Raum verbunden. Es darf aber bei Grundbedürfnissen keinen Ausschluss von Menschen vom Zugang zu notwendigen Infrastrukturen geben.

Leider äußert sich die Senatsverwaltung nicht zur Kritik der Senior:innenvertretungen, die schon vor Monaten beanstandeten, dass alle Nutzer:innen über eine Geldkarte verfügen müssen, um die Toiletten nutzen zu können. Wenn man mit dem Pilotprojekt den Abbau von Hürden erreichen will und zeitgleich ganz neue Hürden mit dem verpflichtenden Kartenzugang aufbaut, dann ist das nicht zu Ende gedacht und inkonsequent. Ich fordere daher die sofortige Abschaffung des Kartenzugangs!

Ebenso bleibt weiterhin die Frage nach der Geschlechtergerechtigkeit an der Porzellanschüssel auf der Tagesordnung. Trotz nachdrücklicher Problematisierung stieg das Verhältnis im Rahmen der neu gebauten Toiletten sogar auf 1 zu 2 in den letzten zwei Jahren an. Ein Drittel der öffentlichen Toilettenangebote in Berlin sind Pissoirs und somit nur für Männer zugänglich. Die PISSkriminierung endet nicht mit der Bezahlschranke. Autark und ökologisch sind die Toiletten zudem auch nicht und auch darauf sollte unser Augenmerk liegen.

Kostenloses Pinkeln für alle nicht nur in Parks und Grünanlagen, sondern auch stadtweit bei allen öffentlichen Toiletten zu ermöglichen – das muss für die Stadt und die Menschen drin sein!”

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