Berlin wird Becherheld – mit dem Berliner Mehrwegbecher Müll reduzieren

Marion Platta

Seit Jahren diskutieren vordringlich Umweltinteressierte natürlich auch in Berlin über Ressourcenschutz, Abfall-vermeidung, -minimierung und -beseitigung.

Rede als Video

Aus dem Vorab-Wortprotokoll

5. Sitzung, 26. Januar 2017

lfd. Nr. 19:

Berlin wird Becherheld – mit dem Berliner Mehrwegbecher Müll reduzieren

Antrag der Fraktion der SPD, der Fraktion Die Linke und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Drucksache 18/0078

 

Marion Platta (LINKE):

Eine hitzige Debatte! – Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich glaube, das zeigt schon, dass wir uns viel öfter auch mit diesen scheinbar kleineren Problemchen beschäftigen und auch das eine oder andere mal tiefgründiger hier in der Plenardebatte oder den Ausschüssen anhören sollten.

Wer sich die weite Sicht nicht durch Oberflächlichkeit verstellen lässt, der kennt die Bilder von vermüllten Weltmeeren genauso wie die von überquellenden Müllkörben im Berliner Stadtbild. Schon seit Jahren, und es wird immer mehr. Es hat auch etwas damit zu tun, welchen Lebensstil wir haben. Achtlosigkeit, Unwissenheit bis hin zur Ignoranz – das sind alles Dinge, die die Menschengemeinschaft nun mal mit sich bringen kann, und das haben wir heute wieder gesehen. Diesen Bildern werden wir also als rot-rot-grüne Koalition in unserer Stadt etwas entgegensetzen.

Seit Jahren diskutieren vordringlich Umweltinteressierte natürlich auch in Berlin über Ressourcenschutz, Abfallvermeidung, -minimierung und -beseitigung. Probleme sind und werden analysiert, Lösungswege sind und werden breit und zielorientiert in der Stadtgesellschaft, in Verbänden und Kammern diskutiert. Meine Vorredner haben ja schon darüber gesprochen, wo wir überall waren und mit wem wir alles gesprochen haben. Es geht mal um den ökologischen Ansatz, mal um einen starken sozialen Ansatz, aber natürlich auch um die finanzkräftigen wirtschaftlichen Ansätze der Debatte. Heute können wir endlich sagen, dass wir für Berlin nach mehr als zwei Jahren Vorarbeit und Gesprächen – auf Anregung einer Umweltschutzorganisation und finanziell von den Berlinerinnen und Berlinern durch die Gewährung von Projektmitteln aus den Nebenentgelten des Dualen Systems unterstützt – eine stadtweite Maßnahmen – den Coffee-to-go-Mehrwegbecher – auf den Weg bringen können. Ob diese Aktion eine Berliner Heldentat ist oder ein Akt der menschlichen Vernunft in der Eigenwelt, haben auch wir in der Linken diskutiert. Es ist natürlich immer wieder zu hören, dass es Bedenken wegen der Hygiene gibt, aber auch Möglichkeiten zur Schaffung neuer regionaler Arbeitsplätze. Die allgemeinen organisatorischen Schwierig­keiten im heutigen Wirtschaftssystem sind uns auch nicht egal. Wir sind zu dem Punkt gekommen, dass Heldentaten dieser Art, vernünftiges sozial- ökologisches Handeln beschleunigen können, und Beschleunigung ist im Klima‑ und Umweltschutz dringend notwendig.

[Beifall bei der LINKEN]

Während viele Initiativen in der Stadt schon eigene Mehrwegbecherprojekte für Kaffee oder auch andere Getränke umgesetzt und auf den Weg gebracht haben, ob auf dem jährlichen Umweltfestival, in Stadtteilen einzelne Getränkeketten oder in Schulen, da kann ich, so wie beim letzten Mal, auch gleich wieder zwei Beispiele nennen: Es geht zum Beispiel schon sehr gut in der Sonnenuhr‑Grundschule in Lichtenberg oder das John­Lennon‑­Gymnasium in Mitte hat sich auf den Weg gemacht. Somit wird also schon auch die unterstützende politische Maßnahme uns in dieser Richtung voranbringen.

Wir werden den vorliegenden Antrag immer noch in drei Ausschüssen beraten können, und ich bin sicher, wir werden am Ende eine nachhaltige Lösung schaffen, die aus der Heldentat in die Alltäglichkeit wachsen wird. – Vielen Dank für die Debatte!

[Beifall bei der LINKEN, der SPD und den GRÜNEN]

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