Als Löwin gestartet und als Bettvorleger gelandet - Senatorin Schreiner beendet Radwegestopp 

Die Senatsverwaltung für Mobilität hat am 20. Juli verkündet, dass sie nun nach vier Wochen die Prüfungen von 19 Radwegeplanungen beendet habe. Bei diesen Radwegen handelt es sich um Maßnahmen an Hauptstraßen, die in den nächsten 3 Monaten starten sollten. Drei Hauptstraßenprojekte sollen vorerst nicht freigegeben werden (Stubenrauchstraße, Roedernallee, Blankenfelder Chaussee), hier sei eine Neubetrachtung der Planungen notwendig. 
Dazu erklären Kristian Ronneburg, Sprecher für Mobilität, und Niklas Schenker, Sprecher für Fuß- und Radverkehr:

 „Als Löwin gestartet und als Bettvorleger gelandet: So fällt die Bilanz der Senatorin bei der groß angekündigten Radwegeprüfung aus. Senatorin Schreiner muss den Rückzug antreten und nun Radwege wie die Siegfriedstraße oder Sonnenallee bauen lassen, die noch vor wenigen Tagen zunächst nicht gebaut werden sollten. Weiterhin bleibt sie der Öffentlichkeit Antworten darauf schuldig, nach welchen Kriterien die Radwege geprüft wurden und vor allem von wem. 

Die Zusammensetzung und die Arbeit der im Nachhinein eingerichteten „Taskforce“ bleibt ein Mysterium. Noch schwerer wiegt, dass die Bekundungen der Senatorin, dass sie priorisieren wolle, nicht mehr glaubwürdig sind, wenn von 19 Radwegen nun auch tatsächlich 16 gebaut werden sollen. Viel eher drängt sich der Eindruck auf, dass die Senatorin ihren Auftrag Radverkehrsprojekte abzuwickeln aufgrund des Drucks der demokratischen Opposition im Abgeordnetenhaus und der zivilgesellschaftlichen Proteste auf Eis gelegt hat. Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass die Verkehrswende in Berlin nicht von einer Senatorin oder einer Partei einfach abgewickelt werden kann.“